Kedves emberek,
der Tag heute begann endlich wieder mit Sonnenschein und so soll es in den letzten Tagen bis zu unserer Heimreise auch bleiben.
Den Vormittag verbrachten wir am Strand. Es wurde wieder gebastelt, gespielt, gechillt, gebadet und Fußball gespielt.
Die Zimmerkontrollöre waren heute ziemlich zufrieden mit uns. Es war uns noch nicht gelungen, unsere Ordnung wieder herzustellen.
Da für den Abend ein gemeinsamer langer Stadtspaziergang angesagt war, durften die kleinsten Jungs eine zusätzliche Schlafeinheit absolvieren. Pippin passte auf, dass keiner ihre Ruhe stört, Ottilie und ich hätten auch ganz gern eine Zusatzmütze Schlaf gehabt, aber dafür waren wir einfach einige Zentimeter zu groß.
Nach dem Mittagessen hieß es Teamwettkampf! Unsere Treffsicherheit beim Werfen war gefragt. Leute, das hättet ihr sehen sollen. Die Kleinen waren den großklappigen Knaben deutlich überlegen. Pylonen mit dem Tennisball umwerfen ist eben doch nicht so leicht. Die Wurfdistanz musste von 5m auf 3 und dann 2 m verkürzt werden, damit die Jungs von den grünen Frösch*innen auch mal trafen.
Die besten Werfer*innen kamen aus der Stadt des Spielzeugs. Da sollte mal ein Talentesucher von der Handballnationalmannschaft der Frauen und der Männer vorbeischauen. Vielleicht können wir ja dann alle in einigen Jahren sagen, mit denen waren wir am Balaton.
Ab 13.30 Uhr blieben wir voller Erwartung am Strand. Ihre Hoheit, der Herrscher aller Gewässer hatte sich von seinem harten Arbeitseinsatz zur Beseitigung der Havarie (ich hoffe ihr erinnert euch) erholt und wollte endlich auch zu uns kommen.
Damit uns die Wartezeit nicht zu lang wurde, beschäftigten wir uns auf vielfältigste Weise …..siehe Vormittag.
Dann war es endlich so weit. Der Klabautermannsong ertönte, das beste Zeichen, dass seine Majestät mit Gefolge gleich eintreffen müsste. Blauer Nebel stieg auf und aus ihm traten Neptuns Häscher Blauer Orka, Up- und Downfisch. Sie trugen in einer Art Sänfte die Lieblingsmeerjungfrau von Neptun. Also, ich dachte ich spinne. Es hätte glatt Schwester Agnes sein können, aber Agnes hat ja keine große Schwanzflosse… Doppelgängerinnen gibt es wohl überall, auch in der Unterwasserwelt. Und dann erschien ER, Neptun höchst persönlich, begleitet vom springenden Seepferdchen, dem hypnotisierenden Hai und der Wasserhexe. Ihren Namen habe ich gleich vergessen, weil alles so spannend war. Auch seine altbekannte Dolmetscherin Almamater war an seiner Seite.
Da auch unsere ungarischen Freunde mit uns gemeinsam dem Meeresgott huldigen wollten, übersetzte deren Hauptverzieher die Übersetzung von Almamater.
Und dann ging es los. Erst redete Neptun in Blubbersprache von seinem reich und wie sehr er sich über die vielen Verunreinigungen ärgert. Dann befahl er seinen Häschern, neues Personal für die Reinigung zu holen. Deutsche und ungarische Mädchen und Jungen wurden getauft. 2 Zwillinge aus der Berliner Umgebung auf die Namen zierliche Seemuschel und piepsiger Zwergbärbling, ein Zwilling aus der Straße der Hausbesetzer in Berlin als ehrgeizige Großgarnöle, egy fiú és edy lany, deren Namen ich mir nicht merken konnte, eine außerordentlich freundliche Sonnebergerin als abenteuerlustige Delphinidae und als Zugabe ein kleiner Junge aus Berlin, der obwohl er sonst ziemlich vorlaut sein kann gleich mal sehr eingeschüchtert wirkte und von seinem großen Bruder nach vorn getragen wurde, als kleiner blauer Seeteufel.
Wie bei der Taufzeremonie üblich gab es für alle eine oder mehrere Kellen eines außerordentlich leckeren Getränks, eine Einseifung mit Sahne und ein anschließendes Bad im Balaton.
Nach getaner Arbeit verabschiedete sich Neptun und verschwand mit seinem Gefolge. Nur der hypnotisierende Hai blieb etwas länger, er ist ein Apnoelandgänger, und verteilte an die Landratten so insgesamt 5 kg Meeresgetier zum Vernaschen.
Nun denkt ihr sicher, das ist Erlebnis genug für einen Tag. Aber nicht bei unseren Verziehern. Nach einem vorgezogenen Abendessen ging es zum Stadtspaziergang. Schwester Agnes und Ottilie betätigten sich als Stadtführerinnen. Erster Fotoshootingstopp war am Urlauberhotspotmotiv Balatonfenyves direkt am Strand. Weiter ging es zum relativ neuen Yachthafen, um auch hier die Rialtobrücke von Fenyves als Fotomotiv zu haben. Auf dem Weg gab Ottilie wichtige historische Erklärungen ab, in dem sie uns ein Objekt zeigte, in dem sie vor vielen Jahren schon im Ferienlager mit uns gewesen war. Der langbeinigen Assi aus Berlin fiel auf, dass sie ein weiteres Objekt bereits kannte von früheren Ottokar Camps. Sie ist eben auch schon ganz schön alt.
An der Mole wartete schon Flitzi auf uns. Sie ist ganz wild auf Party, denn die gab es dann auf dem großen Schiff, das Dschinni extra nur für uns gechartert hatte. Kaum an Bord wurde erst einmal die Kombüse geplündert. Chips, Schokoriegel und diverse Getränke fanden ihre Abnehmer.
Und dann ging es los, hinaus in den Sonnenuntergang. Trotz der nicht vorhandenen Tanzfläche erfreuten wir den Kapitän mit unserem Ferienlagertanz und danach standen wir mehr oder weniger rhythmisch herum und betrachteten dabei die untergehende Sonne. Sogar eine Balatonseekuh mit einer Möwe auf dem Rücken wurde gesichtet.
Es war jedenfalls eine riesige Stimmung an Bord und alle hatten viel Spaß und Hunger beim Heimkommen. Bin gespannt, ob es ein Nachtmahl geben wird.
Ich tanze jetzt auch mal weiter. Wünsche euch noch einen schönen Abend.
Und denkt daran, nutzt die letzten 2 kinderfreien Tage und macht was Schönes.
Euer kedves Otto
Kommentare
Unsere Woche neigt sich dem Ende und auch ihr kommt schon bald wieder zurück nach Berlin, darüber freuen wir uns alle sehr! In dieser Woche haben wir einiges erlebt: Jeden Tag haben wir unseren altbekannten Garten doch aus einer anderen Perspektive entdeckt, sei es beim Bude (Base) -bauen oder bei gemeinsamen Geschicklichkeitsspielen. Am vergangenen Donnerstag haben wir einen Ausflug in die Gärten der Welt gemacht und hatten dort viel Spaß auf dem Spielplatz, bei der Fahrt mit der Seilbahn, beim Besteigen des Turms, der 20m höher als der ohnehin schon hohe Kienberg war und auf dem man einen tollen Blick auf die 12km entfernte Innenstadt von Berlin hatte und natürlich haben wir einige Themengärten erkundet...
Wir feuen uns schon sehr, alle Auswärtsfahrer, die vom Balaton zurückkommen, bald wiederzusehen!
Eure Bärbel und die übrigen Daheimgebliebenen (:
Nun aba zu euch: ick kann mir ooch nich so richtig vorstellen, datt Agnes unter die Meeressäuger jejangen is. Yuri, Ritter und Neptun sind dann doch een bisschen zu viel für een Juniorcamp. Hatten Pippin und Sanni sich wieda unterm Bett vasteckt? Ick verstehe ja, dass du sie hier nicht bloßstellen willst, aba icke muss ja ap tu diät bleiben.
Apropos Diät: sach ma bitte Totti und Pippin bescheid, datt icke ne Schmackazien-Bestellung bei Dschinni uffjejeben habe, die icke mir dann am Bus in Bärlin abholen werde. Und Ottilie: Ditt is alles abjezählt, denk nich mal dran!!!
Jetze auf zum letzten Schultag!
Euer treu-trauriger Gottlieb
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