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Vom Betten bauen und Burgen verteidigen

Boldog sziasztok kedves emberek, 

 

Der Tag begrüßte uns mit einem ordentlichen Gewitter und es war so kalt geworden, dass die Kinder ihre Wintersachen heraussuchen wollten. Sogar mein Kumpel Paule zog zeitweilig eine Jacke über die kurzen Klamotten. Nur Ottilie hielt weiterhin an ihrem angesagten Sommerlook fest.

Mehr oder wenig ausgeschlafen schlichen wir alle zum Frühstück. Dort gab es die zweite Postverteilung für dieses Jahr. Insgesamt haben bisher nur Kinder aus 4 Familien Post bekommen. Da waren die anderen Kinder echt neidisch, ich auch ein bisschen. Aber Gottlieb schreibt mir ja wenigstens fleißig im Internet. So eine handgeschriebene Postkarte ist allerdings nicht zu toppen.

Eine Berliner Mutti von drei Mitreisenden hatte besonderes Heimweh nach ihren Lieblingen. Die Drei mussten für jede Karte nach vorne laufen und kamen dabei auf ca.50 – 80 m pro Person. War der Frühsport gleich erledigt.

Nach der Freude kommt das Leid sagt ein Sprichwort. Bei uns heute Vormittag auch. Zumindest für die konkurrierenden Sauställe. Schwester Agnes hatte mit Sigi und Pippin Hügeneinspektion gemacht und befunden, die Sauerei muss ein Ende habe. Agnes glockenhelles Stimmchen erreichte vor lauter Verzweiflung Höhen, da wäre jede Operndiva neidisch gewesen. Dschinni meinte, dass die Mädchen und Jungen zuhause vielleicht keine Kleiderschränke hätten und deshalb all ihre Klamotten im Zimmer verteilen würden. Aber bei der Aufräumaktion helfen wollte er auch nicht. So weit reichte sein Mitleid dann doch nicht, er zog sich in sein Fass zurück.

Irgendwann war es aber geschafft und alle Zimmer waren pico Bella aufgeräumt. 

Bis zum Mittagessen verbrachten wir die Zeit dann noch mit spielen, basteln, quatschen und flörten.

Essen gab es heute eine Stunde früher, der Ausflug zur Burg Sümeg samt Ritterspielen und Ritteressen stand auf dem Programm.

Als Überraschung und Belohnung erhielten vor dem Einstieg in den Bus alle Teammitglieder in den jeweiligen Teamfarben super coole Armbänder, so was wie die Gewachsenen bei ihren Festiwals immer bekommen und dann für Jahre an ihren Armen herumzeigen. Unsere Freude war riesig, Flitzi bekam natürlich auch eins und zappelte gleich noch ein wenig mehr.

Die Bänder bewährten sich zu späterer Stunde noch als hilfreich, als zwei sehr redselige Mädchen aus dem Kinderzentrum den Anschluss an die Gruppe verloren hatten.

Eine Stunde Busfahrt und wir waren da. Die Besteigung des Burgberges stand an. Schwester Agnes und Pippin übernahmen gemeinsam mit Flitzi die Führung. Ottilie wollte wegen Zweifeln an der Autentizität des Bauwerkes (man ist das ein schweres Wort) nicht mit rauf, Sanni schonte seine Beine für den morgigen Frühsport und Totti wollte die droben lebenden Rittersleut nicht mit ihrem Schnupfen anstecken.

Paule, Sigi und ich organisierten in der Zwischenzeit die Eintrittskarten und gemeinsam mit den inzwischen angereisten Chefinnen des Kindervereins auch die Poolposition für den Run auf die besten Plätze in der Arena.

Unglaublich viele Menschen waren heute an der Geschichte einer der bedeutensten ungarischen Burgen und den ritterlichen Wettbewerben interessiert. Leider kann ich das nicht von allen unseren Kindern behaupten. Einige waren keine 15 Minuten in der Burg, andere spielten mit den Handys und ebooks während des Ritterprogramms. Beim Ritteressen waren dann aber alle wieder mit Eifer dabei.

Schwester Agnes hatte heute einen ganz besonderen Tag. Ihr fast jahrzentelanger Traum, einmal von einem Ritter auf einem weißen Pferd geholt zu werden, erfüllte sich beinahe. 

Bei den Ritterkämpfen erhalten die Sieger immer Rosen, die eigentlich Nelken sind, und verteilen diese an künftige Burgfräuleins im Publikum. Fast alle unsere Mädels und auch einige Jungen stürmten jedes Mal nach vorn, um eine Blume zu ergattern. Nur Schwester Agnes, schüchtern wie sie nun mal ist, blieb brav auf ihrem Platz sitzen. Das gefiel dem Burgherrn der Burg Sümeg besonders gut und er erwählte sie zu seinem Schatzi. Die rote Blüte war nicht von Schwester Agnes Gesicht zu unterscheiden und selbst noch nach der Rückkehr ins Lager leuchtete ihr Teng in zartem pink. (Ist ja zum Glück ihre Lieblingsfarbe.)

Den Abschluss des Tages fand dann im Burgkeller statt. Leckere Leves, salata, libacombok, krumpli, polenta és sütemenyi erfreuten unsere Gaumen und der Hunger bei allen war so riesengroß, dass tatsächlich nix auf den Tellern blieb.

Die Heimfahrt verlief ohne Probleme. Alle Tüten blieben leer und unbenutzt.

Jetzt schlafen fast alle schon. Ich werde es dann auch bald tun, denn morgen wird sicher wieder ein aufregender Tag.

 

Jó észerkat és nagy puszi.

Euer kedves Otto

Kommentare   

#1 Gottlieb der Traurige 2023-07-27 06:36
Olá, olá, Schwester Agnes. Seeeehr klewer gemacht! Alle stürmen nach vorne, so dass unsere Agnes sich ins bäste Licht rücken kann. Oder war das Licht unterm Zelt vielleicht jar nich so jut und die Oogen vom Ritta ooch nich mehr? :lol:

Ansonsten muss icke schon sajen, dass icke dem leckeren Ritteressen mit Knochen nach Paule schmeißen schon sehr vamisse. Ick müsste jestern Reste essen und Tessi hatte ausjerechnet SALAT übrig jelassen. So wird ditt doch nie Watt mit meener Sommerfigur a la víziló! (Ick hoffe ditt unjarisch-Wörterbuch dolmetscht richtig).

Nun muss icke wieda in die Schulklasse.

Tschö mit ö, euer treuer Gottlieb
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