Ey Leude, Gottlieb zum Gruße! Da mein bäst fränd olle Otto vollkommen ausjepauert is, darf ick ihn heute mal wieda vertreten. Und ick saje euch: Jibt viele kuhle Dingers zu berichten!
Heute früh jings zuallererst mit dem Bus zum Sejeln. Dabei fuhren wir schön durch die Balatonberje, um nen besseren Blick uff die schöne Landschaft zu erjattern. Leida waren die meesten von uns aba eher von ihre mobile Telefone abjelenkt. Nun ja. Weil wir so viele Monstas sind, mussten wir dann in zwee Schichten mit den vier schicken Booten hinausfahren uff den Balaton. Wejen Wind und Wellen hatte Sigi een Badeverbot verhängt, wurde sich ooch im Alljemeinen dran jehalten. Deshalb jab es ooch uff einijen Booten ziemliche Uffregung, als plötzlich eene Seekuh eenes der Sejelboote zu verfolgen schien. Wie sich erst späta herausstellte, war ditt aba jar keene Sehkuh, sondern Schwester Agnes. Die war vom Boot jefallen und kam nich mehr ruffjeklettert und musste deshalb bis zum Hafen mit Rettungsring hinterherjeschleift werden. Otto meent (und olle Paule stimmt ihm da zu), dass ditt aba nur ne ziemlich clevere Methode war, um ditt Badeverbot zu umjehen. Ick bin mir da nich so sicher. Schwester Agnes traue ick sowohl jenuch Köpfchen, als ooch jenuch Tollpatschigkeit zu. ;)
Die Rückfahrt ins Ferienlajer war dann ohne Umweje über die Uferstraße, ditt war ooch jut, blieb uns allen dann doch mehr Zeit zum Schoppen, also eenkoofen, und plantschen. Da Sigi, Paule und Dschinni zu ner Jeheimmission unterwegs waren, übernahm Ottilie die Streifenhörnchenstreicherei, übrijens nur mit lekvar und janz ohne Hörnchen.
Rund um das Abendessen wurden dann endlich die Jeschenke jetauscht. Ja, ihr habt richtig jehört: In Unjarn wird Weihnachten am 16. Juli jefeiert. Die Verziehers freuten sich insbesondere über viele selbstjemachte Grußkarten von zwee Südthüringer Bois. Een kleener Junge bekam zudem een janz besonderes Jeschenk: Ihr erinnert euch vamutlich noch an den Kleenen, der gleech am ersten Tach seine Brille den Brillenfischen im Balaton jab. Een anderer kleener Bärliner hat heute zufällig mit den Füßen jenau diesen Balatonbrillenfisch jeangelt und siehe da, nach eener Woche Unterwasser, war die schicke neue Brille praktisch unversehrt wieder da. Für mich: Janz klassisch een Weihnachtswunder, kennt ja ooch jeder die Bibelstelle, wo Jonas dem Wal die Brille moppst, um dann dem Jesus da Weihrauch, Jold und Brille zu bringen. Unjeklärt blieb übrijens, warum die unjarischen Kinder ihre Jeschenke draußen in die Büsche suchten. Vamutlich kombinieren die hier Ostern und Weihnachten, um den janzen Kladderadatsch mit eenem Mal zu erledijen. Otto fragt ditt morjen noch mal bei Sigi oder Google nach…
Een janz besonderes Jeschenk der anderen Art „verdienten“ sich fünf Bois und Jirls übrijens nach dem Abendessen. Kurz vor dem Teamwettbewerb (wir bauten kuhle Raketen, Start für morjen anvisiert!) wurde eenem anderen Knaben quasi noch nachträglich und unabjesprochen die Neptuntaufe ufferlegt. Für diese glorreiche Idee dürfen die fünf Taufenden morjen sämtliche Zimmer putzen und alle anderen bekommen zum jenießenden Zuschauen noch een Eis. Otto und icke sind da schon sehr dankbar und euphorisch.
Ick verschwinde jetzt in meene Traumwelten und horche een wenig an der Matratze. Is aba schwer heute, weil janz schön viel Bejängnis uffm Flur herrscht. Meene Schlafsehnsucht (und Ottos erst, der hier schon wieda ditt Säjewerk bedient zusammen mit olle Kulle und Paule) is wohl heute nich soooo weit verbreitet. War vielleicht doch etwas zu viel Sonne am heutijen Tach. Oder wie es een Teil von uns im Ferienlajerlied formuliert hat:
„Im Balaton jeen wir jerne baden.
Helahelalelu.
Die Sonne macht uns eenen Schaden.
Helahelalelu.“
In diesem Sinne: Fröhliche Weihnachten!
Euer Gottlieb!
PS: Den jesamten Ferienlajerliedtext jibt es morjen, Otto hat Probleme die äjyptischen Schriftzeichen mancher Schreiberlinge zu entziffern.
Kommentare
Ganz liebe Grüße an Lia und Phil
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