Hallöchen meine lieben Zuhauseverbliebenen,
so ein Montag hat es ja eigentlich immer in sich. Keiner kann diesen Tag leiden, weil er das schöne Wochenende so grauenvoll beendet. Aber das gilt natürlich nicht für uns Balatonfahrer*innen. ( Cool wie ich das mit dem Tschändern inzwischen hinbekomme, oder?)
In ungarisch heißt dieser Tag hètfön oder so, was einige Mädels gleichmal als Aufforderung zum Aufhübschen ihrer Haare verstanden. Sie hören Fön und los geht die Schampunierei. Wir Jungs haben das nicht nötig, wir sind eh immer schön.
Leute, unsere Verzieher*innen werden langsam alt. Weil sie sich nicht mehr merken können, wie wir heißen und wer hier in welcher Höhle haust, wurden wir zur Gestaltung von Türeingangsnamensschildern übergeredet. Und die Mädels haben wirklich richtige Kunstwerke gemalt, wir Jungs sind da viel praktischer veranlagt. Strichmänniken mit Namen drunter und ab ging es auf den Fußballplatz. Wobei ich gestehen muss, einige von uns Knaben wissen anscheinend nicht einmal wie sie wirklich heißen. Meine lieben Verziehungsberechtigten zuhause, da habt ihr noch eine schwere Aufgabe vor euch.
Apropos Verziehungsberechtigte, einer davon soll Boje heißen. Der hat beim Verziehen ganze Arbeit geleistet und sein kleiner Kugelblitz bringt die Männer hier ziemlich zum Haareraufen.
Aber nicht das ihr denkt, wir waren heute Stubenhocker. Auch wenn das so mach ein Kindlein gerne wäre. Die Verzieher sorgen für ausreichend Belüftung unserer Körper. Bei strahlendem Sonnenschein und leichtem Wind verbrachten wir den Tag mit Ausnahme der Mittagspause an unserem hauseigenen Strand und selbstverständlich im Wasser. Dort gab es dann zur Vesperzeit auch endlich die lang vermissten Streifenhörnchenstullen (manche sagen dazu auch Brote, obwohl ein Brot hier deutlich größer ist) und sàrgabarack lekvàr Stullen. 4 Kilogramm Brot haben wir dabei verputzt, bei manch einem darauffolgendem Badegang stieg dann der Wasserpegel des Balaton leicht an.
Auch die ersten Basteleien gab es. Totti war davon ganz besonders angetan, sie durfte nämlich das Bügeleisen schwingen. Zuhause macht das immer ihre Mama. Aber dafür hat sie es schon echt gut hingekriegt.
Nach dem Abendessen - Spaghetti Bolognese - war denn Teamwettkampfzeit. Wir haben ja 4 Teams und die haben heute ihre Chefs bzw. Chefinnen gewählt. Die Teams hatten die Aufgabe, sich eine Strategie zu überlegen, wie sie eine Gedächtnisaufgabe am besten gemeinsam lösen können. Auf einem Tisch waren gaaanz viele Sachen verteilt. Nachdem Azubiene Totti gemeinsam mit Sigi sehr kunstvoll das abdeckende Tuch entfernt hatten, hatte jedes Team 1 Minute, echt nur EINE MINUTE, Zeit, um sich möglichst viel und genau zu merken. Anschließend hatten sie 15 Minuten zum Aufschreiben ihrer Gedächtnisleistungen.
Die Kinderchen erfahren erst morgen, wie der Wettbewerb ausgegangen ist. Ich habe schon mal für euch geschmult und folgendes Ergebnis gibt es. Team 3 hat mit 31 von 38 Gegenständen Platz 1 belegt. Da kann man echt nur staunen. Und Ottilie fiel förmlich das Kinn herunter. Sie hat wohl schon ein wenig mit Demenz Probleme, weil sie sich nicht mal die Hälfte hätte merken können.
Zum Abschluss des Abends gab es dann noch eine Runde Kotzendes Känguru mit Leuchtturm, Toaster und Waschmaschine. Wir haben viel gelacht und die, die nicht mitgespielt haben, haben was versäumt. Vielleicht lasst ihr euch das Spiel ja mal von euren Lieblingen erklären.
Übrigens gab es heute auch den ersten Einsatz der Zimmerkontrollkommission, bestehend aus Schlapper oder Plapper (sie weiß noch immer nicht wie sie heißt), einem Mädchen und einem Jungen, die demokratisch gewählt wurden.
Wenn ich so die Bewertung sehe, Zimmer 31 könnte dieses Jahr Konkurrenz beim Kampf um den Titel Puppenstube 2018 bekommen und auch Zimmer 19 steht im Kampf um den Saustall des Jahres nicht ganz allein.
So, jetzt mache ich mich aber in Richtung Bett auf. Habe die letzte Nacht nicht viel geschlafen. Viele Arbeiter des Sägewerks erfreuten meine Ohren. Ein wahres Konzert klang aus vielen Zimmern.
Jò èszerkàt ès jò aludni
Euer Otto
PS: Danke für die viele Post. Die Grüße richte ich aus. Und, Oma Geli, bisher gibt es nur einen Brillenkarpfen. Dein Liebling geht ohne Ersatzbrille ins Wasser. Die versuchen die Verzieher zu hüten wie ihren Augapfel.
Kommentare
Wir warten schon auf den morgigen Bericht.
Lieber Otto,bitte Grüße meine Llebe Schwester Sigi von mir.
Und wenn wir schön beim grüßen sind, Garant Liebe Grüße an Lia und Phil von Oma,Opa und Cooper
Wollte eigentlich ein brief schreiben und hoffe das ich eventuell hier die adresse nochmal bekommen kann.
Ich hoffe das es meine raani gut geht und sie ganz viel spass hat. Lg hanni
leider ist es sehr schwierig, einen Kommentar zu verfassen, weil die Seite sehr schwerfällig ist. Nur damit Du dich nicht wunderst, warum nicht die Kommentarspalte überquillt.
Aber die Geduld, Deine tollen Berichte aufzurufen, haben die Daheimgebliebenen natürlich. Hier in Berlin warten wir gerade auf eines: Regen! Mal sehen, ob die Prognosen stimmen... Eine schöne Zeit und viele Grüße aus der Heimat
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