Hallo Leute,
ja, heute schreibe ich wieder selbst. Hatte mir gedacht, wenn ihr fast gar nicht schreibt, kann ich mir auch mal ne Pause gönnen und habe die Zeit zum flörten genutzt. Für heute Abend stand ja schließlich die Abschlussdisco auf dem Plan. Und da wollte ich wenn möglich mit einer Freundin die Tanzfläche unsicher machen.
Aber dazu später.
Den ersten Höhepunkt gab es bereits zum Frühstück. Ein grässlich schönes Geburtstagsständchen ließen wir für ein wuschelköpfiges Mädchen aus Berlin erklingen. War ihr sichtbar peinlich. Aber über das Geschenk hat sie sich trotzdem gefreut. Könnte fast eine Freundin für mich sein. Wenn sie lacht, ist sie echt süß, aber Leute, ich sage nur PUPERTÄT! Ob ich das auf Dauer ertrage?
Der Tag begann mit herrlichem Sonnenschein und viel Wind, dass wir schon dachten, Tretbootfahren würde wieder nicht funktionieren. Aber da wir ja fast alle ganz besonders liebe Mädchen und Jungen sind, hatte der Wettergott ein Einsehen mit uns und pünktlich um 10.30 Uhr flaute der Wind ab. Da hat sich dann auf dem Weg zum Hauptstrand so manch ein Kind (und natürlich ganz besonders die Verzieher*innen)den Wind zurück gewünscht.
Ich kann euch sagen, es gibt schon komische Kinder. Von 54 wollten tatsächlich nur 29 daran teilnehmen. Die anderen blieben bei Sigi im Camp, klapperten dort mit den BAO Steinen oder malten.
Auf dem Heimweg dann hatten wir noch ein ganz besonderes Erlebnis. Unser Weg schlängelte sich am Schilfgürtel entlang. Und da durch die lange Hitze doch schon ziemlich Wasser fehlt, war ein breiter Streifen ohne Wasser. Dort saßen gemütlich Enten auf dem Schlammboden und beguckten einen toten Karpfen. Die Chefhäscherin von Neptun, die rosarote Walroßbarbie aus Berlin, wollte sicherheitshalber mal checken, ob der Karpfen auch wirklich nicht mehr zu retten war und sprang blitzschnell zu den Entlein. Nun ja, so ein Walross wiegt natürlich etwas mehr als eine kleine Ente. Und so geschah das Unabwendbare. Sie versank bis zu den Hüften im Schlamm. Da hat sie ziemlich blöd aus der Wäsche bzw. dem Schlamm geguckt. Djäntelmän der ich bin, half ich ihr heraus. Das war vielleicht ein Gestank kann ich euch sagen. Aber wer aus der Unterwasserwelt stammt ist bestimmt Schlimmeres gewöhnt. Inzwischen sind die Klamotten gewaschen und schon wieder trocken.
Nach dem Mittagessen hieß es dann für viele wieder, ab in die Stadt. Schon mal Wegverpflegung für die Heimfahrt besorgen. Natürlich nur ganz gesunde Sachen wie Chips, Gummitierchen, Cola, Fanta, Schokolade (bei 35 Grad eine echt gute Idee). Wie ich sie kenne, müssen sie morgen nochmal los, weil alles aufgefuttert und ausgetrunken ist. Ich gehe lieber erst morgen einkaufen.
Dann gab es die tolle Nachricht, Koffer müssen wir erst morgen Vormittag packen. Damit war der Nachmittag gesichert. Baden und dann Teamwettkampf.
Diesmal ging es um Schnelligkeit und Ideenreichtum. Jedes Team hatte ein "Haus", an dessen Türen, die auf den Boden gemalt waren, die anderen Teams versuchen sollten so viele Punkte wie möglich zu kleben. Man durfte auch die Punkte der anderen entfernen und an anderen Türen befestigen. Aufs Kommando begann die Rennerei. Aber nicht, dass ihr denkt, es wären alle gelaufen. Nachdem ein Team damit begonnen hatte, ihre Tür durch draufsetzen zu beschützen, ahmten die anderen das auch nach. Hat aber nicht oder nur wenig geholfen. Auch die versteckten Klebepunkte an Badehandtüchern oder in den Händen der Mädels und Jungen entgingen den wachsamen Augen der Verzieher*innen nicht.
Olle Paule hatte es übrigens gut. Der saß gemütlich an der Seite und bewachte die Utensilien für die Streifenhörnchen und Lekvàrzeit.
Nach einem Erfrischungsbad im Balaton verteilte das Geburtstagskind oberleckere Waffeln. Zwei Eimer voll waren schnell geleert und dann vertilgten wir noch 3 große Brote mit Streifenhörnchen, Szilvalekvàr und sàrgabaracklekvàr. Sigi hat regelrecht im Akkordium oder wie das heißt gearbeitet, um alle satt zu bekommen.
Und dann war er schon da, der letzte Abend im Ferienlager 2018. Nach dem Abendessen hübschten sich erst die Mädchen auf, dann vergriffen sie sich an den Jungen und verteilten all ihre mitgebrachten Kosmetika in deren Gesichtern. Schwester Agnes war total neidisch, weil die Jungs so wunderschöne geschwungene Wimpern haben. Sie wollte sofort tauschen. Einer der Kavaliere aus Zimmer 19 bot sofort an, welche rauszureißen und ihr zu schenken. das wollte sie dann aber auch nicht. Verstehe einer die Frauen! Mein ungarischer Kumpel Öcsi würde sagen "Weijber!"
Ab 19.30 Uhr ging dann die Disco mit DJ Lockie los. Der hat alles aufgeboten, was die Musikwelt so hergibt und was die älteren Verzieher*innen, egal ob ungarisch oder deutsch, nicht von den Stühlen holte. Aber die Jugend hat getanzt. Da steppte der Bär im Aquarium. Schlapper oder Plapper stand auf der Bühne und heizte die Stimmung weiter an. Leider dürfen wir nur bis 22 Uhr laute Musik machen. Sonst beschweren sich die Nachbarn. Aber wir sind ja pfiffig. Die Verzieher*innen glauben, wir gehen ins Bett... hihihi. Irrtum, wir machen die Nacht durch (haben fast alle verkündet).
Ich werde mir mal jetzt auf Tour begeben und überall mal vorbeischauen.
Bis morgen.
Euer Otto.
PS.: Unser Bus soll sich schon in Nähe der ungarischen Grenze bewegen. Die Busfahrer schlafen hier bis morgen Abend, damit sie ausgeruht losfahren können.
Kommentare
wir haben ganz aufmerksam, mit viel Freude und Erheiterung Ottos Tagebuch gelesen. Jetzt ist schon der letzte Tag angebrochen und wir hoffen, auch dieser wird trotz Koffer packen noch so richtig wunderbar, wie es offenbar die anderen Tage auch waren. An das Verzieher-Team einen großen Dank, wir können uns gar nicht vorstellen wie man eine so große Meute bändigt. Besonderen Dank auch an die Tagebuchschreiber, wir haben viel gelacht und haben uns immer nah dabei gefühlt. Jetzt wünschen wir Euch schon mal einen schönen letzten Tag und vor allem eine gute Heimfahrt.
Viele Grüße, Anko und Regine
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