Jó estèd baratok ès baratnök
Ihr merkt, ich qualifiziere mich langsam zum Simultanübersetzer! Habe schon einige Sachen für die Kids hier gedolmetscht. Zum Beispiel beim Eis und Süßigkeiten einkaufen. Das Taschengeld muss ja schließlich unter die Leute gebracht werden.
Aber mal der Reihe nach. Gestern Abend tönten einige, dass sie überhaupt nicht müde wären. Aber alle haben tief und fest geschlafen. Besonders die Mädels. Naja, sie brauchen ihren Schönheitsschlaf, Das ist bei uns Jungen nicht so erforderlich. Deshalb turnten die jüngeren von uns auch schon vor halb 7 auf dem Flur herum. Die Verzieher Tommi und Kevin fielen fast aus ihren Betten. Weckzeit ist schließlich um 8 Uhr und sie wollten wohl noch einige ruhige Minuten haben. Haben sie auch bekommen, die Jungs wurden nämlich zurück ins Bett geschickt. Und wenn der freche Paule nicht gewesen wäre, hätte es tatsächlich ein ganz ruhiger Morgentee werden können. Aber Paule nervte gleich mal mit vielen Fragen.
Die Zeit am Vormittag verging extrem schnell, wir waren baden, was bei 36 Grad wohl eine weise Entscheidung war. Und dann wählten wir noch die Zimmerordnungkontrollkommission (cooles Wort für Galgen raten). Die Mädchen wählten eine Vertreterin, deren Namen ich noch nicht so richtig verstanden habe, hörte sich irgendwie wie eine berühmte Musikgruppe an. Ob sie auch so toll singen kann? Die Jungen entschieden sich fast einstimmig für den Wortkünstler und Dichter aus dem Süden unseres Heimatlandes. Begleitet werden sie Annes, er darf sie unterstützen, damit er für zu hause auch mal lernt, was Ordnung ist, meinte seine Freundin Mimmi.
In der Mittagspause dann war unser künstlerisches Talent gefragt. Alle hatten den Auftrag ein Türschild für die Zimmerbewohner zu gestalten. Klar haben wir das gemacht, schließlich müssen wir ja die älteren Herrschaften ein wenig unterstützen. Mit zunehmendem Alter soll ja das Namensgedächtnis deutlich nachlassen. Und wer möchte schon mit anderen verwechselt werden?
Am Nachmittag dann gingen einige in die Stadt zum Jungen und Mädchen gucken oder aber auch nur zum shoppen. Hier sind nämlich total figurbewusste Leute dabei. Sie essen für alle anderen die Chips mit, damit die sich nicht ihre Bikinifigur versauen.
Die anderen betätigten sich sportlich und versuchten, die Wassertemperatur mit ihren Körpern ein wenig abzukühlen. Zwischendurch gab es zur Stärkung am Strand mit viel Liebe geschmierte Vesperbrote mit Streifenhörnchen und sàrgabaracklekvàr. Also 4kg Brot wurden von Angela und Sigi an uns alle verfüttert.
Und dann klappern den ganzen Tag und Abend die BAO BAO Steine. Das Turnier steht bei der Mehrheit der Kinder auf Platz 1. Ich habe mich mal lieber nicht eingetragen. Da hat ja dann keiner eine Chance.
Der Abend verlief total ruhig und friedlich. Wir werden uns wohl bald mal was einfallen lassen müssen, damit die Verzieher sich nicht anfangen zu langweilen.
Ha, da fällt mir doch noch ein, was ich durch Zufall erfahren habe. Beim Verzieher Tommi klingelte das Handy und sein Vermieter war dran und meinte, er soll doch mal schnell nach Hause kommen, es gibt einen Wasserrohrbruch. Pech sage ich da nur. Habe ihm vorgeschlagen, mit den Jungs gemeinsam Fische im Balaton zu keschern. Die kann er dann in seiner Wohnung aussetzen und mit dem großen Aquarium Geld verdienen.
Werde mich jetzt auf den Weg zum Erkunden neuester Neuigkeiten machen. Mal hören, was sich so noch ereignet hat. Stellt euch mal vor, habe bisher noch kein einziges Liebespaar entdeckt. Da ist doch was faul.
Also bis denne.
Schlaft gut. Bis morgen euer kedves Otto