Liebe Elternteile,
nun ist es bald mit eurer häuslichen Ruhe vorbei und eure Lieblinge strapazieren eure Nerven.
Ja, der letzte Tag ist gekommen und die Kinder sind pünktlich abgefahren. Aber der Reihe nach.
Gestern Abend nach der super Party gab es auf dem Flur ein furchtbares Geheule und Geschluchze. Die Großen lagen sich reihenweise in den Armen und trösteten sich. War schon komisch anzusehen und die Kleinen machten sich echt Sorgen.
Bis zum Aufstehen war der Kummer ob der kommenden Trennung vorerst vorbei. Allerdings verteilten die Verzieher*innen unter dem Beifall der Kurzbeinigen beim Frühstück vorsorglich für die Heimreise Taschentücher an die Großen.
Diese konnten sie dann gut für die Vorbereitung des Coronatests gebrauchen. Wie ihr ja vermutlich gelesen und gehört habt, brauchen ja alle Nichtgeimpften bei der Einreise einen solchen und da reichen unsere Schnelltests nicht aus. Vielleicht hattet ihr ja die Hoffnung, unser Aufenthalt könnte verlängert werden. Aber nee, Bei den Ottokars ist alles bestens organisiert und vorbereitet. Schwester Agnes, als qualifizierte medizinische Fachkraft, übernahm das in der Nasebohren. Aus Berlin hatten wir die Bescheinigungen gut vorbereitet per Mail bekommen.
Übrigens fragt meine Oma in solchen Fällen immer, wie wir das ohne all die Technik machen würden. In ihrer Jugend…… Den Rest könnt ihr euch bestimmt denken.
Nachdem wir alle negativ waren, ging es erst einmal in die Stadt zum Besorgen von Wegzehrung wie Gummibärchen, Schokolade, Limo,……für die Heimfahrt. Gesunde Sachen wurden wohl eher nicht gekauft.
Und dann kam das ultimativ letzte Mittagsmahl. Dschinni hat herangeschafft was gebraucht wurde. Vor dem Aufstehen war er bei den Bäuerlein und hat unser Lieblingsgemüse geerntet. Auch ganz frisches Brot hat er für uns organisiert. Heute gleich mal 10 Stück, musste ja auch noch etwas für das Frühstück morgen bleiben.
Ab 13 Uhr ging es dann an den Strand. Bei 31 Grad entschied sich dann die Mehrheit doch für Badekleidung. Nur die großen Mädchen, vor allem die aus Thüringen, bereiteten sich schon mal auf die niedrigen Temperaturen Zuhause vor, indem sie nach dem Zwiebelprinzip viele Schichten übereinander trugen.
Bei der sich anschließenden Siegerehrung gab es viele Urkunden und Preise. Es fällt mir schwer, hier alle einzeln aufzuzählen. Die Berliner*innen waren nicht nur wegen ihrer größeren Anzahl häufiger unter den Siegern als die Thüringer*innen. Es gab auch einen Sonderpreis für die kreativste und unterhaltsamste Darbietung während der Teamwettbewerbe für unseren Sportsfreund aus Erfurt. Die Bewohner des Saustalls des Jahres kamen in diesem Jahr aus Berlin und Sonneberg. Die Jungs durften deshalb ein wenig Ordnung machen üben als Belohnung. Die Puppenstube des Jahres hatte in diesem Jahr ebenfalls männliche Bewohner aus Wandlitz, Berlin und Thüringen. Vielleicht schaut ihr einfach mal in die Koffer eurer Kinder und entdeckt dabei die eine oder andere Urkunde und auf Facebook gibt es auch Sieger*innenbilder.
Die restliche Zeit bis zum Abend verbrachten wir am und im Wasser. Körper wurden weiter mit Glitzertatoos verschönert und es gab ein letztes Mal Streifenhörnchen und lekvar.
Dschinni hatte alles bestens geplant. Die Vorräte reichten ganz genau und es müssen keine Lebensmittel weggeworfen werden.
Er hat insgesamt 1158 Liter Wasser mit und ohne Sprudelblasen, mindestens 105 kg Brot, 250 kg Gemüse, 16 Gläser Streifenhörnchen und Mokusch, 16 Gläser lekvar, 180 Becher Jokurt, 16 kg Butter, 25 kg Salami, ungezählte Virsli, 100 kg Obst (ohne Melone) 32 kg Käse und Frischkäse und und und herbeigeschafft.
Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie müde und erschöpft Dschinni davon ist. Er freut sich riesig auf sein neues Zuhause. Doch bevor er sich in sein Blechkasztel zurückziehen kann, muss noch alles auf – und weggeräumt werden. Auch die liegengebliebenen Klamotten jeglicher Art und Größe.
Vor dem Abendessen wurden dann sämtliche Koffer im Bus eingeladen und nachdem Essen hieß es nur noch „Alle noch mal pullern gehen! Und dann geht es zum Bus.“
Nach einigem Hin und Her im Bus, komischerweise reichten plötzlich die 61 Plätze im Bus nicht für die 52 Heimreisenden. Irgendwie löste sich dann dies Problem und der Bus startete.
Inzwischen habe ich erfahren, dass die Kinder um 22.12 Uhr Österreich erreicht haben, nachdem sie an der Grenze eine halbe Stunde im Stau gesteckt haben.
Siekommen also immer näher und ich hoffe, dass die Staus nicht Überhand nehmen.
Ich werde jetzt auch mal packen. Morgen früh geht es erst einmal zum Flughafen in Budapest, Subbi fliegt zurück. Ich fahre dann mit meinem Kumpel Paul und Sigi zurück nach Thüringen. Dschinni nehmen wir auch mit.
Ich wünsche euch einen schönen Abend und morgen noch ein ruhiges Frühstück.
Euer Otto