Meine lieben Freunde,
bin heute ziemlich k.o.. Der Tag im Kletterwald war einfach total anstrengend. Aber auch absolut supi!
Will also schnell schreiben, damit ich möglichst bald an der Matratze horchen kann.
Gleich nach dem Frühstück ging es los. Ein doch etwas in die Jahre gekommener Bus stand vor dem Tor und wir übten vor dem Einstieg zählen bis 44. Hat nach anfänglichen Schwierigkeiten auch ganz gut geklappt.
Erstaunlicher Weise hatten alle festes Schuhwerk an, die Trinkflaschen waren gefüllt und die Laune bei den meisten von uns auf dem Höhepunkt. 1,5 Stunden ging es dann Richtung Balatonfüzfö in den geilsten Kletterwald der Welt.
Aber dann begann das Dilemma. Mensch Leute hab ick mir als Berliner geschämt. Ausgerechnet die größten und sportlichsten unserer Heimatstadt fanden offiziell keinen Gefallen am Klettern und zogen auch noch einen Kurzbeinigen mit. Wollten einfach nur mal mit der Seilbahn runter fahren. Ehrlich gesagt, ich glaube die hatten einfach nur Schiss, die echt schwere Strecke nicht zu schaffen. Und die Kleinen Berliner und alle Thüringer haben sich getraut! Welche Schande. Na gut, die klettern in ihren Bergen sicher öfter mal rum die Thüringer. Ist aber trotzdem keine Entschuldigung. Es gab allerdings so manch eine Überraschung. Viele übertrafen sich selbst, überwanden ihre Angst und kamen völlig geschafft, aber glücklich über den schwersten Parcourt. Besonders erwähnen möchte ich hier mal meine Lieblingsiesche vom letzten Jahr. Ihr erinnert euch? Badeanzug und Strumpfhose als Stichwort dafür.
Sie hat den Weg nicht nur geschafft, sondern dabei sogar noch geflirtet, Telefonnummern und Facebookadressen ausgetauscht. Sachen gibt es…
An der Kletterwand konnte man fast glauben, was die Evolutionstheorie sagt. Manche waren besser als ihre Vorfahren.
Das so liebevoll vorbereitete Picknick fand dann zum Glück im Schatten statt. Alle konnten sich fühlen wie bei Filmdreharbeiten. Jedenfalls sehe ich solche Möbel immer bei den Hollywoodstars, wenn sie neue Filme machen.
Hätte echt schön sein können. Nur, dann ging das Gezicke los. Nein, nicht von den Mädchen, sondern von den Berliner Jungen. Zwei stritten um einen Stuhl und einer zog sich beleidigt zurück, verzichtete auf Essen, leckere Macis und sogar auf die Fahrt mit der Sommerrodelbahn. Aber Leute, keine Sorge, die Thüringer hatten auch so einen netten Jungen.
Unsere Verzieher haben gleich zu Beginn unserer Reise angesagt, dass wir uns nicht mit den Laserpointern anleuchten sollen. So war der eine und andere bereits in den zeitweiligen Besitz derselben übergegangen. Nun also gleiches bei einem Thüringer Boy. Und, was macht dieser? Zickt nicht schlechter als der Berliner!
Droht mit Ausreißen und so. Hat er aber dann im Bus wieder vergessen, schlief binnen weniger Minuten tief und fest ein.
Also waren am Abend dann alle Kids wieder gesprächsbereit, verschwitzt und gut gelaunt im Camp zurück. Nach einer schnellen Abkühlung im Balaton gings gleich zum Abendbrot. Gottlieb hat seine Auszeit zu unserem Glück dafür genutzt, leckere Melone zu schneiden.Die war dann auch noch schnell verputzt und es ging zum abendlichen Spielen.
Heute stand Theater auf dem Programm. Man, was bei uns so für versteckte Talente schlummern! Naja, das Emmerich ein guter Schauspieler ist, das wusste ich bereits, das aber Petti keinen Deut schlechter ist, hätte ich echt nicht geglaubt. Jaja, stille Wasser sind eben tief. Aber ebenso unschlagbar waren Jakob und Hendrik, Sara und Alexa, Rebin und und und, könnte echt fast alle aufzählen. Nur 5 Kids haben sich nicht getraut.
Danach gab es noch Tischtennis, Versteckspiel und Taschen für morgen packen. Denn wer glaubt, im Ferienlager kann man auf der faulen Haut liegen irrt!
Muss jetzt unbedingt ins Bett. Muss morgen fit sein.
Euer Otto
P.S. Liebesnachrichten:
Unser kleines Pärchen vom vergangenen Jahr scheint sich die Treue gehalten zu haben. Vermute, wenn das so weiter geht, läuten irgendwann die Hochzeitsglocken.
Ein zweites Pärchen (Mädchen aus Berlin fackeln nicht so lange und suchen sich lieber gleich zu Beginn einen Freund aus Thüringen) ist nicht mehr zu übersehen.
Und dann wird es wohl eine unglückliche und unerwiederte Liebe von einem Mädchen geben. Ein auf ziemlich großem Fuß lebender Berliner zeigt aber sowas von gar keinem Interesse. Mal sehen, wie das weiter geht.
Kommentare
Alle Kommentare dieses Beitrages als RSS-Feed.