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Der neue Flyer ist da

Der Flyer für das nächste Jahr ist online. Wer sich über die aktuellen Daten informieren möchte, folgt einfach diesem Link.

Alle Jahre wieder

Liebe Elternteile, hallo alle Freund*innen, die in diesem Jahr nicht mit dabei sein können und natürlich jò estèd liebe Omis und Opis!

 

Ein langes Jahr der Warterei ist endlich vorbei und schon seit Tagen laufen sich die Handys der Mädels und Jungen heiß....... der Balaton wartet!!!

Auch in diesem Jahr war es wieder sehr spannend. Dürfen wir fahren? Irgendwann die Antwort ja, aber die Grenze zu Ungarn ist zu......Unsere Ausdauer und Zuversicht wurden belohnt und unpünktlich wie immer begann die Reise ab Berlin. Mit an Bord meine Freund*innen Ottilie, Gottlieb und die Nichtmehrazubine, die sich ab diesem Jahr richtig Verzieherin nennen darf, weil sie im vergangenen Jahr fleißig im homescooling gelernt und alle Prüfungen bestanden hat. In Erfurt vervollständigte dann Schwester Agnes unser altvertrautes Team. Paule, Subbi (die ist ganz neu hier) und ich, der flotte Otto, sind bereits mit Sigi zu Vorbereitungen vor Ort eingetroffen. Nun hoffe ich, dass in Coburg die noch fehlenden Zwerge und Zwerginnen aufgelesen werden .

Mein Kumpel Pippinchen ist in diesem Jahr leider nicht dabei, er hat im vergangenen Schuljahr nicht gerade mit Anwesenheit geglänzt und muss deshalb in den Sommerferien zur Schule gehen. Und auch Kulle ist nicht wie geplant mit von der Partie, er hat hochwichtige geheime Aufträge abzuarbeiten. wink Wir werden uns also die Streiche ohne sie ausdenken müssen. Aber macht euch keine Sorgen, meine Lehrerin meint immer, an Fantasie mangelt es mir nicht, wenn ich in Mathe und Nawi auch so begabt wäre, müsste ich an eine Sonderschule gehen. Also natürlich in eine besondere Schule.

Ottilie hat mir verraten, dass viele Mädels und Knaben vom vergangenen Jahr dabei sein werden. Die Zimmerbelegungen dürften deshalb wie geschmiert von statten gehen. Nur von den doppelten Lottchen konnte die eine Hälfte wegen Krankheit nicht mit. Ich werde sie vermissen.

So, für heute soll es genug sein. Ich bin müde und muss für die morgige Begrüßungsparty Kräfte sammeln.

Ich freue mich auf die kommenden 2 Wochen und auch auf eure Post.

 

Jò èszerkat euer Otto.

 

Jò 

Keine besonderen Vorkommnisse - nur der normale Wahnsinn :)

Halli hallo kedves baratok és baratnök,

 

um 10.30 Uhr war es heute mit der Ruhe und Abgeschiedenheit vorbei. Der flotte Hartmut brachte die zum Teil müden , aber auch vollkommen aufgekratzten Kinderlein pünktlich zu uns. Und bevor ich hier weiter berichte, muss ich mich noch korrigieren,für die von euch, die mit Fremdwörtern nicht so konfekt gehen wie ich, das heißt verbessern.

Nicht die Berliner Mädels und Jungen waren unpünktlich, der abholende Busfahrer hatte wohl so einige Schwierigkeiten mit der Planung gehabt und musste erst einmal ein Päuschen einlegen.

Aber nun zum Wesentlichen von heute.

Gestriegelt und fast gebügelt standen Paule, Subbi, eine mittelalterliche Mieze und Sigi am Tor und begrüßten die Ankunft mit einem klitzekleinen Luftsprung. Der Bus rollte aus, die Türen öffneten sich und so nach und nach entstiegen die an Bord befindlichen Leute. In diesem Jahr haben wir Mädchen und Jungen von ganz klitzeklein, also gerade mal die 1. Klasse hinter sich, bis ganz langbeinig, sprich fast wahlberechtigt, mit dabei.

Die großen Jungen demonstrierten ihre körperliche Stärke und die bereits vorhandenen Erfahrungen, indem sie ohne zu murren Gottlieb und Paule hilfreich beim Entladen und Koffer und Kisten schleppen zur Seite standen. Dschinni war unterwegs auf Nahrungsmitteljagd und ich hatte damit zu tun, den Wissensrückstand in Bezug auf die holde Weiblichkeit aufzuholen. Man muss ja schließlich schauen, welche Urlaubsflörts so möglich sein könnten. Naja, und die Kleiderschränke von Schwester Agnes und einigen Mädchen wollte ich auch nicht wirklich schleppen. 

Die Zimmereinteilung ging ganz flott voran und nachdem die Betten bezogen und die Koffer ausgepackt waren gab es die leider immer wieder notwendige Belehrung zu allen möglichen Gegebenheiten wie Badeordnung, Hygenieregeln und und und...... Sigi hat versucht sich kurz zu fassen und da alle fast die ganze Zeit erstaunlich ruhig zugehört haben, ging das auch schnell vorüber. Zur Belohnung bekam jeder von uns eine tolle Trinkflasche mit Namenszug von denen einige bereits auf dem Gelände verteilt wurden. Bin gespannt, wer wann sein Teil vermisst.

Dann war Badezeit bis um Essen und nach einer erholsamen Mittagspause gingen die Großen und Mittelgroßen erst einmal in die Stadt zum Shoppen, nach Mädels und Jungen Ausschau halten und sich Zeigen. Die Clevereren von uns stürzten sich bei 37 Grad im Schatten lieber ins kühle Nass und futterten in Unmengen Streifenhörnchen- und Lekvarstullen.

Beim Abendessen machte sich dann die erste Müdigkeit bemerkbar. Es gab leckeren Schweinebraten mit Rotkohl und Kartoffeln, was einige allerdings nicht essen mochten. Selbstverständlich bekamen die Voll- und Teilzeitvegetarier (zu Letzteren gehört mein Freund Gottlieb) und unsere muslimischen Kinder ein anderes leckeres Essen.

Nach dem Essen gab es noch 2 wichtige Entscheidungen. Die Teams und die Zimmerkontrollkommission wurden gewählt. Da die älteren Semester von den Anstrengungen des Lebens im Allgemeinen und Besonderen so geschwächt waren, wählten die Jungs einen kleinen Berliner (Bewohner des Schweinestall des Jahres 2020) und die Mädchen eine kleine Berlinerin, deren Mund selten still steht, in diese verantwortungsvolle Funktion. Na, ich bin ja jetzt schon gespannt.

Inzwischen schlummern die meisten Kinder bereits tief und fest und ich begebe mich wieder auf Lauschstation, damit ich euch morgen die neuesten Neuigkeiten berichten kann.

 

Genießt die kinderlose Zeit liebe Eltern.

 

Gute Nacht.   Euer Otto

Auch ein Montag hat seine Reize

Guten Abend meine lieben Zuhausebleiber*innen,

der erste richtige Ferienlagertag geht jetzt langsam seinem Ende entgegen und ich möchte euch wie versprochen an unseren Erlebnissen teilhaben lassen.

Bei meinem Pirschgang gestern nach der eingeläuteten Schlafenszeit musste ich feststellen, dass

nicht eine einzige Willkommensparty auf den Zimmern stattfand. Musste ich also um der Langeweile zu entgehen heimlich die Verzieher*innen belauschen. Gerade beschwerte sich Dschinni, dass ihm seine neue Wohnung nicht gefällt. Er wollte zurück in sein Weinfass. Das ließen die Hügenieregeln aber nicht zu erklärte ihm Sigi. Also, er hat jetzt ein Kahztel oder so ähnlich aus kühlem Blech, das gut zu desinfizieren geht. Naja, danach ging es nur noch um Planung und Vorbereitung und ich bin ins Bett.

Der neue Tag begrüßte uns mit Sonnenschein und Wind. Viele der Mädels und Jungen waren lange vor dem Wecken auf den Beinen. Keine Ahnung, ob sie Zuhause auch immer so zeitig aus dem Bett fallen. Ich jedenfalls nicht. Natürlich braucht die holde Weiblichkeit etwas länger, um sich wieder richtig aufzuhübschen, aber auch einige Jungs schienen in Parfüm gebadet zu haben.

Noch vor dem Frühstück schmetterten wir für unsere zwei Geburtstagknaben ein fast lupenreines Häppi Börzdeh und dann ging es zum Futterfassen.

Den Vormittag begannen wir mit Teamchef*in wählen. Im Team „Golden Eyes“, dem auch mein Kumpel Gottlieb angehört übernahm ein Berliner Knabe aus Schmargendorf die verantwortungsvolle Aufgabe. Das Team „Pinky Quinky“, dazu gehört Schwester Agnes- kann bei dem Namen gar nicht anders sein, wird geführt von einem Fastazubi aus Erfurt. Ottilie gehört zum Team „Blauschmitti“ und muss auf die Kommandos von einem Eisenacher Knaben hören. Und Totti (die ehemalige Azubine)ist entsprechend ihrer Haarfarbe im Team „Tim 4 green“ unter Anleitung der langbeinigen Schwester vom Chef des Team 1. Ziemlich kompliziert, oder? Ich könnte wetten, dass ihr bereits jetzt den Überblick verloren habt. 😉 Aber das geht euren Lieblingen auch nicht anders.

Den Tag verbrachten wir mit Baden, Basteln, Zimmer aufräumen, Indiestadtgehen, Ideen für die nächste Zeit sammeln.

Dschinni sauste zwischendurch mehrfach durch die Gegend, um unsere Futter- und Wasservorräte aufzufüllen. Inzwischen hat er 384 Liter Wasser ran geschleppt. Das scheint bei den Temperaturen zu verdunsten.

Nach dem Abendessen, es gab ungarische Buletten mit Pommes und nicht ein einziges Kind hat deswegen gemeckert oder gemäkelt, fand die erste Zimmerkontrolle statt. Von 1 bis 5 war alles dabei, wobei die positiven Bewertungen überwogen. Ob das so bleibt? Lassen wir uns überraschen. Auch der erste Teamwettbewerb startete. Wir haben alle richtig viel zu Lachen gehabt. Die Teams mussten sich gegenseitig Klammern an den Klamotten befestigen ohne dass der andere es bemerkte. Ottilie hat tolle Fotos geschossen und wird einige Impressionen auf unserer Facebookseite (KinderzentrumOttokar) veröffentlichen. Gewonnen hat Team „Tim 4 green“ mit 31 von 36 gültigen Wäscheklammern.

Jetzt liegen alle wieder in ihren Betten. Die Zwerge schlafen, die Schönheiten betreiben noch ein wenig Schönheitspflege und ich verabschiede mich jetzt auch.

 

Jó észerkat euer Otto

PS: Liebe Elternteile, vor allem der kleinsten Mitreisenden, bekommen eure Kinder Zuhause nicht genug zu futtern? Sie fressen uns hier fast die Haare vom Kopf und das bei jeder Mahlzeit. Dschinni kommt bei der Futterbeschaffung sogar ins Schwitzen.

Von Popeln, Wasserbomben und zwischenmenschlichen Beziehungen

Szia kedves gyerekek és szülök,

 

jetzt kommt das Ferienlager so richtig in Schwung. Bereits um 7 Uhr flitzt Dschinni in den CBA, um für uns frisches Brot und Wasser heranzuschaffen. Wasser holte er heute Nachmittag ein weiteres Mal, so dass wir inzwischen die 400 Liter Marke überschritten haben. Mehr verrate ich nicht, vielleicht gebt ihr ja mal einen Tipp ab, wieviel Liter es zum Schluss geworden sind. Werde mal mit Sigi über einen Preis für den Sieger oder die Siegerin verhandeln. Den könntet ihr euch dann im September zum 30. Ottokar- Geburtstag abholen.

Vor dem Frühstück erklangen heute erneut unsere glockenhellen Stimmchen mit einem Geburtstagsständchen. Mann oh Mann, so viele Feierlichkeiten gleich zu Beginn der Reise hatten wir ja noch nie und es gibt noch welche.

Ein weiterer Grund zur Freude für uns alle war das organisierte in der Nase bohren. Diesen Spaß haben wir jetzt 2mal in der Woche. Leute, da kamen Popel aller Art zum Vorschein. Ich möchte das nicht weiter ausführen, erarbeite aber sehr gern einen wissenschaftlichen Vortrag zu diesem Thema für euch. Vielleicht bekomme ich ja dann in Nawi eine bessere Zensur.

Da ihr keine Anrufe bekommen habt, könnt ihr sicher sein, dass wir hier alle äußerst negativ sind. Bei einigen ist das auch die Laune.

Und apro Popo Lernen. So eine Ferienreise ist ja immer auch zumindest ein wenig leerhaft. Beim heutigen Teamwettbewerb, das das Team „Golden Eyes“ in beiden Teilen gewonnen hat, lernten wir den sorgsamen Umgang mit hochempfindlichen Wasserbomben, die sowohl bei ihrer Befüllung mittels Spritze als auch beim Transport mittels Werfen und Fangen von einer Insel zur nächsten, mehrheitlich ganz blieben. Von den 104 innerhalb von 10 Minuten gefüllten Ballons erlebten immerhin 88 das Ende des Wettbewerbs. Eine große Herausforderung stellte zum Beispiel das Verschließen der Ballons mit einem Knoten dar. Gottlieb brach sich fast die Finger, Schwester Agnes brach sich einen Fingernagel ab, Ottilie beobachtete mit Abstand und Totti stellte fest, dass selbst die kleinen Jungen keine kleinen Knoten machen können.

Und Leute, mein Kumpel Paule und ich sind ja die geborenen Sportskanonen. Unsere Herzen schmerzten förmlich, als wir die vorhandenen Wurf- und Fangfertigkeiten beobachteten Bis zur Teilnahme an den nächsten Olympischen Spielen müssen hier noch fast alle ordentlich trainieren.

Doch wir haben ja Ferien und da geht es ja vor allem um Spaß und nicht um Leistung.

Und damit ihr nicht denkt, dass wir hier pausenlos Aufgaben zu lösen haben, die meiste Zeit des Tages haben wir im Wasser verbracht. Schwimmhäute und einige leichte Sonnenbrände inklusive.

Und zu guter Letzt, langsam kommt das Flörten auch richtig in Fahrt. Ein Berliner Mädchen, das erst in Ungarn zu uns gebracht wurde, wird gleich von mehreren Knaben umschwärmt und bekam von einem Jungen, der auch erst hier zu uns stieß, im Wasser ein zartes Küsschen auf die Wange. Könnte man glatt neidisch werden.

Und bei den Großen wird gebaggert was das Zeug hält. Eine Friedrichshainerin kann sich nicht entscheiden und flörtet und scheckert gleich mal mit mindestens 4 Jungen herum. Bin gespannt, wer das Rennen macht.

So, nun muss ich aber aufhören. Heute Abend wurden die Turniere ausgelost und ich muss noch herausfinden, wer meine Konkurrenten Beim Tischtennis, BAO BAO und UNO sind.

 

Bis Morgen. Jó aludni.

 

Euer Otto  

Ein Tag voller Auf und Ab

Meine lieben Fäns und Fänninnen,

wieder ist der Tag im ICE Tempo vergangen. Jetzt sind wir schon 4 Tage von Zuhause weg und ihr werdet uns hoffentlich sehr vermissen. Wir allerdings haben keine Zeit für Heimweh, denn es ist immer sehr viel los.

Der Tag begann, wie kann es anders sein, mit viel Sonnenschein und ziemlichem Trubel, denn am Mittwoch ist Pullovermarkt und 18 mehr oder weniger langbeinige Mädchen und Jungen wollten gemeinsam mit Schwester Agnes und Totti Geld unters Volk bringen. Als Test, inwieweit alle auf die Verzieher*innen hören, hatten sie die Ansage, ihre Regenjacken wegen drohender Gewitter anzuziehen. Die jüngeren Mädels und Jungen schauten fasziniert zu und fürchteten um ihren Trampolinsprung. Mit Regancapes über den Shorts und bauchfreien Tops und aufgespannten Regenschirmen marschierten die Marktbesucher*innen brav Hand in Hand in Zweierreihe los. Schwester Agnes und Totti vorneweg.

Aber keine Sorge liebe Elternteile, der Spaß wurde nach ca 50m beendet, alle kehrten zurück, entledigten sich ihrer Regenkleidung und ernteten ein herzliches Gelächter der Daheimgebliebenen.

Einige von ihnen konnten sogar mitlachen.

Alle Nichthandeltreibenden machten sich dann etwas später ebenfalls auf den Weg zum Trampolinspringen. Daran hatten alle, ob 7 oder 16 Jahre alt ihren Spaß. Einige brachten dann  doch noch ihr Geld unter die Leute bevor es zurück zu unserem Domizil ging

Den Rest des Tages verbrachten wir Zurückgebliebenen dann am und im Wasser mit Unterbrechungen für Mittagessen und Mokusch- und Lekvárstullen. Ottilie bastelte mit vielen anderen Kinderlein Monster, Tiere und andere Fantasiegestalten. So sich eure Lieblinge zum Schluss noch daran erinnern, wo sie ihre Kunstwerke verstaut haben, könnt ihr diese und vieles andere nach der Rückkehr bestaunen.

So gegen 16 Uhr kehrten dann unsere vollkommen ausgehungerten Shoppingtourteilnehmer*innen zu uns zurück. Sigi kam kaum noch hinterher mit Stullen schmieren. Schwester Agnes war übrigens ziemlich enttäuscht, nur ein Paar Badelatschen (Glitzerschuhe gab es keine), eine Hose und noch diverse Kleinigkeiten konnte sie ergattern Aber zum Glück gab es ein pinkes Adidas Shirt in Zwergengröße für sie. Sonst wäre sie bestimmt in Tränen ausgebrochen und Gottlieb, Paule und ich hätten die Trösternummer geben müssen.

Aber das war für sie zumindest eine Abwechslung zu den unzähligen Miditationen, die sie mit einigen mittelgroßen Schlawinern und Schlawinerinnen führen musste. Falls ihr dieses Wort nicht versteht, bei uns in der Schule heißen solche Sachen Streitschlichtung. Jetzt macht euch aber mal keine richtigen Sorgen. Es ging, wie kann es anders sein, um das sich anbahnende Liebesleben, um Eifersucht, Neugier und Geheimnisverrat, also den alltäglichen Quatsch. Meine Kumpel Paule, Gottlieb und ich können nicht verstehen, wie man sich mit sowas die Ferien versauen kann. Wir bleiben lieber Singels und haben Spaß.

Apro Popo Spaß, nach dem Abendessen gab es natürlich den nächsten Teamwettbewerb, es ging um Intelligenz und um die Ecke Denken. Bin schon gespannt, wer dieses Mal gewonnen hat. Das kann ich aber erst morgen berichten. Heute liegen alle schon in ihren Betten, manche nicht so ganz freiwillig etwas früher als gedacht. Morgen wir ein anstrengender Tag.

 

Bis morgen und jó aludni.

Euer Otto

 

PS: Schnell noch kurz was zu Dschinni, sonst ist er wieder eingeschnappt, weil er nicht genug gewürdigt wurde, und verschwindet in seinem neuen Kahztel.

Also, Dschinni ist bereits früh um kurz nach 6 Uhr los, um unsere Futtervorräte aufzufüllen. Schwer beladen kehrte er vor dem Frühstück zurück und brauchte erst einmal eine kurze Verschnaufpause.

Ohne ihn würden Gottlieb und Ottilie abends ganz schön auf dem Trockenen sitzen und eure lieben Kleinen und Großen würden abgemagert zurückkehren.

Danke und weiter so Dschinni. 

Von einem versuchten Aufstand, der im Schlagergeträller endete

Einen schönen guten Abend meine Lieben,

 

während die anderen ihre Körper vom Schmutz des Tages befreien, nutze ich mal die Zeit für den nächsten Bericht.

Tagesausflug Nummer 1 stand auf dem Programm. Klettern im Kalandpark in Balatonfüzfö mit anschließendem Abendessen in einem kleinen Dorf weit ab vom Tourismus. Alles war gut vorbereitet und geplant. Der Hartmut, also unser Busfahrer kühlte den Bus von 70 Grad auf 22 herunter, damit wir die Fahrt gut überstehen konnten. Schwester Agnes hatte sowohl die Sanitasche gepackt als auch die kleinen Pillen und Kaugummis gegen die Rufe nach einer Tüte. Dschinni hatte die Taschen mit leckerem Kuchen und Äpfeln für den Nachmittag gepackt. Also alles nagyon jó. Dachten wir zumindest. Doch dann ….. die Langbeinigen, bis auf gaaaanz wenige Ausnahmen zogen plötzlich ihre bereits erteilte Einwilligung zur Teilnahme zurück. (Ich muss mich jetzt mal selbst loben, wie gut mir diese Formulierung gelungen ist. Vielleicht sollte ich doch Politiker oder Lehrer werden oder so.) In der normalen Sprache heißt das, sie hatten keinen Bock mehr uff die Anstrengung und wollten lieber nur so abhängen. Aber da hatten sie ihre Rechnung ohne die fönöknö Sigi gemacht. Eine ganz kurze Ansprache beendete die sich anbahnende Revolte. Später habe ich erfahren, dass sie ihnen angeboten hat, die ganze Zeit bei meinem Kumpel Paule auf der Bank zu bleiben und mit ihm gemeinsam die Rucksäcke zu bewachen. Dazu hatten sie noch viel weniger Lust und vielleicht fürchteten sie sich ja auch vor Paules Knoblauchatem beim Quatschen. (Wir hatten gestern nämlich noch Lust auf einen kleinen Mitternachtssnack 😉)

Also kurz und gut, Bis auf ganz wenige selbsterklärte Fußlahme, Höhenängstliche und total Unsportliche waren dann doch 42 Mädchen und Jungen am Start. Auch meine Kumpeline Totti wagte sich erstmals mit auf die Seile.

Ihr hättet alle die wahre Freude gehabt zu sehen, wie konzentriert und mit welchem Ehrgeiz sowohl die ganz Kleinen als auch die Großen bei der Sache waren. Selbst Blasen an den Händen waren kein Grund zur Aufgabe. Und einige der „Aufständischen“ vom Morgen äußerten, tatsächlich Spaß gehabt zu haben.

Nach dem Seilgarten schebten in rasendem Spiet alle noch aus 80 m Höhe über die Kletterbahnen hinweg hinab ins Tal. Schwester Agnes hat es fast geschafft dabei nicht laut quietschend zu schreien. Die Großen hatten dann erst mal genug. Die Jüngsten allerdings waren nicht zu bremsen. Weiter ging es an den Kletterfelsen. Hut ab vor so viel Kondition.

Während der Ganzen Aktion versorgte Dschinni alle mit Essen und der fast älteste Knabe aus Erfurt versorgte die Sportler*innen mit kühlem Nass für die ausgedörrten Kehlen.

Gottlieb rannte ständig zwischen den Stationen als fliegender Nachrichten- und Kinderüberbringer hin und her und Ottilie  machte mit den Kindern, die Pause machten, den Spielplatz unsicher.

Zum Abschluss, bevor es zurück zum Bus ging, sausten wir noch die Sommerbobbahn herunter.

Weiter ging die Fahrt mit unserem Bus nach Csabrendek zum Abendessen. (Unser Lieblingsweinkeller Észterházy ist nämlich leider geschlossen.) Stille zog im Bus ein, viele schliefen erschöpft ein. So waren sie zum Abendessen gut ausgeruht und konnten sich so richtig ihre Bäuche mit ungarischen Spezialitäten wie sonka, sajt, paradisom, szalami, foghagyma…..vollschlagen und mit bodza ihre durstigen Kehlen erfrischen.

Frisch gestärkt traten wir dann die Heimreise an. Die Stimmung im Bus war gefühlt wie am Ballermann, lauter Gesang deutscher Schlager von Helene Fische bis Herrn Petry schallte aus den frischgeölten Kehlen der vor allem großen und mittelgroßen Kinderlein. Naja, über Geschmack lässt es sich ja streiten, Paule gefiel es, Gottlieb und Ottilie wollten lieber Rammstein hören und ich hätte mich über ein wenig Ruhe gefreut. Ich glaube, Schwester Agnes und Totti sangen fröhlich mit.

Über all die Musik verging die Zeit wie nix und schwupp die wupp hatten wir unser Feriendomizil erreicht. Das war einmal rund um den gesamten Balaton. Hartmut bekam einen großen Appklaus und alle waren zufrieden.

Doch damit war der Tag nicht vorbei. Weil alles so gut geklappt hat und es keinen Ärger gab, ging es noch zum spätabendlichen Baden in den Balaton.

Nun liegen alle in ihren Betten und ich bin auch todmüde.

Deshalb verabschiede ich mich für heute mit einem leisen jó észerkat.

 

Euer Otto

PS: Falls ihr euch fragt, was unsere neue Kumpeline Subbi heute gemacht hat….sie war wegen Beinbeschwerden im Ferienlager geblieben und hat mit einem gewissen Schobba geschlemmt. Es geht ihr also gut und ich glaube, sie hat den kinderfreien Tag genossen 😉  

Von Alltäglichem und hohen Besuch

Kedves baratok és baratnök,

 

ich habe mich von der mega Disco im Aquarium abgeseilt, um schnell für euch den Tagesbericht zu schreiben. Will euch schließlich nicht enttäuschen und später ist meine Zeit ziemlich begrenzt, in den Zimmern wird bestimmt heimlich, aber nicht still und leise weiter gefeiert.

Heute begann der Tag mal ganz anders. In Vorbereitung auf die heutige Disco schallten pünktlich um 8 Uhr die von den Kids gewünschten deutschen Schlager voll krass laut über den Flur. Da war sogar die letzte Schlafmütze putzmunter und steckte den Kopf aus der Tür.

Aber nicht das ihr denkt, die Verzieher*innen und Dschinni stehen auch erst so spät auf. Die hatten zu dieser Zeit bereits an die 2 bis 3 Kannen Kaffee und Tee in sich hineingeschüttet und Dschinni war selbstverständlich mit einer weiteren Ladung Brot und Getränke zurück.

Nach dem Frühstück ging es mit Zwischenpopelstation an den Strand. Die Jungs und auch einige Mädchen bauten dort die Tische und Bänke auf und Totti lockte mit Perlen und diversem Glitzerkram sogar die Herren der Schöpfung zum Basteln. Also natürlich nicht die langbeinigen, die haben immer mit flörten und rumlungern zu tun. Schwester Agnes lockte mit den Uno Karten und brachte das erste Turnier zu einem erfolgreichen Ende.

Und dann war selbstverständlich auch das nächste Teamstaffelspiel dran. Wassertransport mittels Schwamm von Hand zu Hand mit abschließendem Sammeln des Wassers in einer leeren Flasche. Die Taktik der einzelnen Teams war sehr verschieden und änderte sich auch in den 12 Minuten Spielzeit mehrfach.  Da war schon die Art der Wasseraufnahme sehr entscheidend und erst die Frage, wie bekomme ich das Wasser aus dem Schwamm in den schmalen Flaschenhals? Eine Berlinerin hatte eine besonders tolle Technik entwickelt. Sie ließ das Wasser vom Handgelenk über den Unterarm laufen und vom Ellenbogen in die Flasche rinnen. Ob man so etwas bei dieser Bärbel Patzig lernt? Müsste ich mal vorbeischauen, habe aber gehört, dass da Jungs nicht erwünscht sind.

Ich würde euch natürlich gern verraten, welches Team gewonnen hat, aber ich kann mir die Ergebnisse einfach nicht merken. Werde euch zum Schluss die Platzierungen verraten.

Nach dem Mittagessen, Dschinni hatte sogar Jokurt organisiert, ging es wieder ans Wasser und nach der Mittagspause im Schatten auch ins und aufs Wasser.

Allerdings dauerte der Badespaß nur bis kurz vor 15 Uhr. Da erschienen plötzlich gefährlich aussehende Gestalten und zwangen uns zurück an den Strand. Irgendeine Hoheit sollte kommen. Mir als altem Ferienlagerhasen war natürlich klar, dass es sich nur um Neptun handeln konnte. Paule, Totti, Schwester Agnes und Ottilie äußerten die gleiche Vermutung. Subbi hatte sich lieber gleich mal in den Schatten weit ab vom Ganzen verkrümelt.

Da saßen wir nun also gemeinsam mit unseren ungarischen Freunden und erwarteten den hohen Besuch vom Herrscher der Meere, Seen…. Und allem was irgenwie nass ist.

Doch, es kam anders. Unser Kumpel Gottlieb entpuppte sich als multible Persönlichkeit und stand als Dari vor uns, blau-gelb gemustert und sprach mit krächzender Stimme Walisch. Also Talente schlummern in uns. Hut ab.

Also Gottlieb alias Dari kündigte die Tochter Neptuns mit dem stilvollen Namen Goldenen Glitzerqualle an,  die von zwei schon leicht angegrauten Bodygarts begleitet, mit ihrer kleinen Schwester der Nixe Wildes Seepferdchen, über das Wasser heranschwebte. Neptun hatte nämlich keine Zeit. Er ist Ehrengast bei der Olympiade in Tokio und blubbert dort so vor sich hin.

Goldene Glitzerqualle hatte natürlich noch einige Begleiter*innen dabei, die Nixen Jane, der grüne Juwelenzackenbarsch und  Blaue Glitzerkoralle, und die Häscher Poseidon der Paradiesfisch, ihre Haie Hammer und Hart, die von ihrer fönöknö Tigris der Tigerhai alle notwendigen Kommandos erhielten.

Die Glitzerqualle hat den Job als Vertreterin echt supi gemacht und war viel lieblicher anzuschauen als ihr alter Herr. Ohne lange Vorreden ging sie zum Tagesgeschäft über und ließ sich neues Personal fangen. Künftig arbeiten unter ihrer Aufsicht ein umsichtiger Napoleonfisch aus Erfurt, eine quirlige Plappersprotte und eine Miesmuschel aus Berlin und eine zurückhaltende Rotfeder aus Katzhütte. In Ungarn stehen ihr ab heute als Dolmetscher der weise Übersetzerfisch Yuri (das ist der fönök der ungarischen Gruppe) und Mélyten Geri Sellö, Kis Visziszörny und Visszabuborekolos Halacska zur Seite.

Die Wasserschlangen, die Glitzerqualle unter das Volk verteilen, schmeckten allen sehr gut, machten aber Appetit auf mehr und so gab es im Anschluss noch Streifenhörnchen und sargabarack lekvar.

Von den langen Aufhübschungsaktionen unserer Mädels brauche ich nicht zu schreiben. Das kennt ihr Elternteile sicher zur Genüge. Schwester Agnes glitzerte auch wieder wie eine Discokugel.

Und die Disco, die war toll, Stimmung mit viel Gesang…. Nur eben nicht meine Musik. Deshalb werden wir (Paule, Schwester Agnes, Totti, Ottilie, Gottlieb und ich) jetzt auch noch ein wenig feiern.

 

Ich verabschiede mich bis morgen.

Jó észerkat.

 

Euer Otto 

Der Weg war umsonst (Teil1 )

Kedves Anyak, Apak, baratok és baratnök,

 

heute vor einer Woche haben wir uns auf den Weg ins Feriencamp gemacht und seitdem ist die Zeit wie im Fluge vergangen. Heute ist Bergfest. Darunter können sich die Kinder hier gar nix vorstellen, ist wohl ein antiquierter Begriff. Allerdings feierten um 2.30 Uhr doch einige Mädchen und auch Jungen gemeinsam mit Ottilie, Gottlieb und Schwester Agnes eine Püdschamaparty vor dem Haus. Um ehrlich zu sein, das waren sozusagen die Schisser*innen unter uns Ferienkindern. Es gewitterte nämlich und zwar sehr heftig und da brauchten sie den Schutz von meinen Kumpels. Die Mehrzahl der Kids verschlief allerdings das Unwetter und wunderte sich, warum wir morgens beim Aufstehen keinen Strom hatten. Frühstück gab es trotzdem und auch Dschinni konnte unsere Vorräte auffüllen. Er war bereits um halb 7 Uhr gemeinsam mit Sigi auf dem Piac in Fonyód, um für unsere gesunde Ernährung Obst und Gemüse frisch von den Bäuerlein zu erwerben.

Der Hausvater Öcsi organisierte schnell die Reparatur der Stromversorgung und alles ging seinen Gang. Dachten wir zumindest. Aber leider kam es dann doch etwas anders. Alle Mädchen und Jungen, die sich am Türschildwettbewerb beteiligt hatten, spazierten gemeinsam mit den Verzieher*innen zum Hauptstrand, um ihre Überraschung, nämlich Wasserrutschenrutschen, abzuholen. Das fiel wegen fehlendem Strom ins Wasser. Aber olle Gottlieb ist ja ein cleveres Bürschchen. Er hat seine Handy Nummer hinterlassen und seitdem lauern wir auf einen Anruf, dass der Strom repariert ist. (Ganz in der Nähe war der Blitz eingeschlagen.)

Wir holen das also nach.

Den Tag verbrachten wir dann mit Basteleien, der Teilnahme an verschiedenen Wettbewerben, flörten, quatschen und dem einsetzenden Regen Zuschauen.

Eines der großen Mädchen aus Berlin, die gemeinsam mit ihrem Bruder angereist worden war, hatte wohl irgendwo gelesen oder gehört, dass Regenwasser schön macht. Sie schien das im Gegensatz zu uns nötig zu haben, denn sie legte sich vor das Haus auf eine Bank, um sich vom Regenwasser benetzen zu lassen.

Die auf der Wäscheleine bzw. den 5, in Worten FÜNF, Wäscheleinen befindlichen Klamotten aus Zimmer 19 (unsere kleinsten Hosenscheißer) erhielten so eine zweite Wäsche. Warum, fragt ihr euch sicher, waren die Klamotten auf der Leine und nicht in den Schränken? Also, die Kleinen müssen einfach noch Ordnung lernen. Gestern hatten Ottilie und Gottlieb geholfen, das Zimmer in Ordnung zu bringen. Heraus kamen 2 riesengroße Säcke mit schmutzigen Klamotten, leere Kleiderschränke (bis auf einen, da lagern noch Sachen für weitere 4 Wochen Wäscheorgie) und bei der abendlichen Zimmerkontrolle eine 1. Heute Vormittag hat Sigi die Berge sortiert und die Waschmaschine bestückt. Beim Aufhängen halfen alle meine Kumpels und Kumpelinen mit und Subbi übte für ihre spätere Zukunft Wäscheabnehmen und – zusammenlegen. Die Frage, wie lange hält der neu geschaffene Zustand im Zimmer an, wurde bereits heute Abend beim Vorlesen der Gute Nacht Geschichte geklärt. Das Chaos beginnt von vorn.

Den kollektiven Tagesabschluss bildete mal wieder ein Teamspiel. Erneut ging es um Cleverness, Konzentration und Zusammenarbeit.  Wir sollten aus einem Buchstabensalat Tiere erkennen. Hört sich leicht an, ist es aber nicht. Hier mal einige Beispiel:

WANZIESCHLERSCH; ARSCHBROT; TROKERTZEU; TEFANLE ………………….insgesamt galt es 19 Tiere zu benennen. Das gab beim Rätseln viel Gelächter. Ihr könnt es ja auch einmal versuchen.

Morgen Vormittag werden die Ergebnisse ausgewertet. Ich bin ja echt gespannt.

 

Apro Popo gespannt. Mal sehen, wie es morgen weiter geht. Ich schleiche mich jetzt mal davon. Mal sehen, wer heute Nacht bei wem türtelt, fensterln geht ja nicht, wir sind in der oberen Etage.

 

Werde euch berichten.

Jól csinálja.

 

Euer Otto innocent

Ungarische Schwimmmeisterschaften

Ey Leude, heute is ma wieda Gottlieb am Start. Meen Kumpel olle Otto hatte nach meener Kritik keene Lust mehr weita zu tippen und hat deshalb mich beufftragt. Da sieht man es mal wieda: Kritik führt meestens zu mehr Arbeit für den Kritisierenden. Dabei waren meene Vabesserungsvorschläje nur voll korrekt. Schnüff.

 

Ejal: Ick freu mir total, dass icke heute ma wieder mit euch eenen Abend verbringen darf. Noch dazu, da wir heute dauer-sportiv waren. Und meene janzen Fäns wissen ja: Icke bin der Sportreporta vom Dienst.

Eijentlich fing es ooch recht vielversprechend an: Die Verziehers hatten janz viele Turniere jeplant, die heute möglichst vielzählig üba die Bühne jebracht werden sollten. Wolleyball, Fußball, Federball waren jeplant – aber irjendjemand muss bei der Disco einen flotten Rejentanz uffs Parkett jelegt haben, denn seit jestern sind Jewitter, Rejenjüsse und Sturmböen unsere rejelmäßigen Begleitas, so dass alle Tschämpiens (oder hieß ditt Champignons?!) in diesen Sportarten erst späta jekürt werden können.

Aba ooch dieses schicke Wetter führt zu rejem Sportbetrieb – Sonne kommt raus, also rin ins Wasser, Jewitter naht, also schnell raus ausm Wasser. Tische, Bänke und Stühle wurden heute fast stündlich aus dem Rejen oder wieder in die Sonne jeschleppt. Datt jibt ordentlich Muckies sach ick euch.

Janz ohne sportliche Heileits will icke euch aba nich entlassen: Zwei Indoor-Wettbewerbe konnten erfolgreich zu ihrem Ende jeführt werden: Tischtennis und UNO.

Bei den Kleenen konnte eene langjährig mitreisende, aber trotzdem kurzbeenige Bärlinerin den Sieg im UNO verbuchen, jefolgt von eenem spanischen Bärliner und eener weeteren jungen Bärliner Dame, deren Vorname irjendwatt mit meenem Opa Karl zu tun hat, bloß janz anders jeschrieben. Beim Tischtennis sicherte sich der erwähnte spanische Bärliner sojar Platz 1, jefolgt von eenem Erfurter Kumpel mit Bürstenschnitt und eener Bärlinerin, die seit Freitag in der Spree als Plappersprotte baden darf.

Bei den Jroßen (alle ab 12) siechte im UNO een erfahrener Erfurter Balaton-Urlauber der endlich nach vielen Jahren seinen beeden Eltern deutlich über die kleenen Köppe ragt, jefolgt von eenem Bärliner, dessen Spitzname sehr mit einem schnuckelijen dicken Tierchen verbandelt is, och wenn er selbst diesem jar nich ähnelt. Platz 3 jing an eine sehr langbeinige Bärlinerin mit langjähriger Balaton-Erfahrung. Beim Tischtennis konnte mal een Neuling punkten: Der Kolleje hat ooch sehr lange Arme und Beene und is mit dem OMInösen Schneckchen-Clan des Ferienlajers verbandelt, aber ditt erste Jahr bei uns mit. Ooch Platz 2 jing an eenen Vertreter der Schnecken, allerdings anderer Stamm. Und ooch hier konnte sich wenigstens Platz 3 een Erfurter sichern, der vermutlich aba mehr uff den Fußballpokal als Hauptstandbein zielt.

Nich verjessen will icke, dass ooch unser Verzieher Thommy eenen krassen Erfolg feierte: Er schaffte es mit Unterstützung von Totti an EINEM Tag sämtliche Postkarten für eure Lieblinge zu drucken, vateilen und beschriften bzw. anderweitig verschönern zu lassen: Ein erwartungsvoller Gang zum Briefkasten is also ab sofort een Muss für alle Zurückjebliebenen.

 

Nun aber zur eijentlichen und unanjefochtenen Meesterschaft des Tages: Grill-Schwimmen. Datt is eene janz besondere Trendsportart, die paar ekselons in Thüringen trainiert wird. Wenn die nächsten Olympischen Spiele in Bad Berka ausjerichtet werden, wird ditt bestimmt anerkannt und goldprämiert. Hier die Rejeln: Notwendiges Spielfeld sind een jemauerter Grill und ständige Wolkenbrüche, die sich mit Sonnenschein abwechseln müssen. Als Sportbekleidung empfiehlt sich een durchsichtiges Janzkörperkondom. Jewonnen hat, wer trotz Sauwetters nich vom Grill fortjespült wird und noch dazu 50 hungrije Mäuler stopfen kann. Und icke saje euch: Unser Paule is een Meester der besonderen Art, der nich nur den Grill am Loofen hielt, sondern ooch noch in Rekordtempo Wirsli und Fleisch grillte und wendete. Ick war so bejeistert, dass ick mich spontan zum Assistenten ausbilden ließ, um dieses Schauspiel hautnah und klatschnass mitverfolgen zu können. Ooch unser Busfahrer Harrtmutt war hin und wech, schaute nur ab und zu besorgt die Straße hinauf, ob sein Bus vorbeijeschwommen kommt. Aba ick saje euch: Bus und Haus und selbst Paule sind okay und viele Kumpels und Kumpelienen ham dicke Bäuche.Zum Beispiel een kleener mäkeliger Bärliner, der sonst als Vegetarierer jeführt wird, aber gleich fünfeinhalb Wirslis verdrückte und danach das Teufelchen aus dem tschechischen Kasperletheater imitierte. Da verzichtete er dann sojar freiwillig uff die Einladung unserer ungarischen Freundinnen und Freunde zum Marschmällo-Rösten, die die anderen Jroßen und Kleenen sehr jern annahmen.

 

So ging also auch dieser ereignisreiche Tach irjendwann erfolgreich zu Ende.

 

Ich will jetzt noch eene Runde mit meenen Fränds Otto, Ottilie, Totti, Schwester Agnes, Subbi und natürlich Paule und Dschinni abhängen, ehe ick dann an der Matratze horche. Morjen jibt es nämlich schon ditt nächste Topp-Iwent. Aber ditt soll euch dann wieder Otto berichten.

 

Jute Nacht und bis bald, euer Gottlieb.

Eine Seepartie ist lustig....

Ein fröhliches Hallo an alle Zurückgebliebenen,

 

heute übernimmt wieder Otto die Schreiberei. Mein Kumpel Gottlieb hat sich gestern zu sehr verausgabt und braucht eine Verschnaufpause. Ich glaube ja eher, dass seine Deutschlehrerin eine Nachricht wegen des schlechten Deutschs geschickt hat. Dabei ist Berlinisch doch echt ne coole Sprache, versteht bloß nicht jeder. Ich bin da eher der Diplomat und versuche mein Bestes, um zwischen den Kultur- und Sprachkreisen zu vermitteln. Sollen sich ja hier alle verstehen, die mit uns unterwegs sind. 😊 Habe euch ja noch gar nicht mitgeteilt, welche Sprachen hier so gesprochen werden, also das sind Spanisch, Deutsch, Russisch, Polnisch, Arabisch, Ungarisch, Sächsisch, Berlinisch, Vorwärts und Rückwärts, Fränkisch und noch der eine oder andere Thüringisch. Ihr seht, wir sind Multi und Kulti oder wie die Gewachsenen das so nennen. Wir Kinder würden dazu einfach nur Kumpels oder Freunde sagen.

Nun aber zum heutigen Tag. Pünktlich zum Wochenstart endete der Regen und unser Ausflug musste nicht ins Wasser fallen. Stattdessen bestiegen wir pünktlich um 10 Uhr die kleine Bimmelbahn, die uns vom Ferienlager abholte und fuhren in den Nachbarort Fonyód, um auf dem Wasser unterwegs zu sein.

Sigis Kumpel Yuri (nee, nicht der, der getauft wurde, sondern der Skipper und Organisierer der Segelboote, mit dem Schwester Agnes immer flörtet) empfing uns mit der Nachricht, dass 6 Segelboote auf uns warteten. Aber erst einmal schlugen wir unser Basislager am Strand neben der Segelschule und dem kleinen Yachthafen auf. Dort gibt es für die, die sich beim Umziehen schämen, so kleine Kabinen aus Metall am Strand. Ein kleiner Zwerg aus Berlin, der, der auch noch zwei langbeinige Familienangehörige dabeihat, verschwand blitzschnell darin und ob ihr es nun glaubt oder nicht, er hat eine neue Erfindung daraus gemacht. Umziehen kann sich ja jeder, aber pinke…. also ich meine natürlich die Blase entleeren, diese Funktion hat er dort neu erfunden.

Basislager aufgebaut, Gruppen für die Boote eingeteilt und schon ging es los.

Leute, der Wind war richtig gut, zumindest in der ersten Runde (gegen Mittag flaut er meist etwas ab), wir hatten riesigen Spaß. Ganz viele von uns waren noch niemals nicht mit einem Boot unterwegs und genossen die Fahrt ganz besonders.

Der am Strand wartende zweite Durchgang nutzte die Zeit zum Werwolf spielen, baden, Eis futtern oder chillen.

Natürlich hatte Dschinni weder Mühe noch Arbeit gescheut und versorgte uns mit virsli, hús, sajt, kenyer és almátok.

Schneller als gedacht war die Zeit vorbei und die kleine rote Bahn holte uns wieder ab. Im Ferienlager angekommen gab es erst einmal eine Kontrolle der Zimmerkontrollkommission. Wenn ihr da Mäuschen sein könntet, ihr würdet staunen. Im Moment sieht es so aus, als würde ein Jungenzimmer die Puppenstube des Jahres werden. Um den Saustall des Jahres bewerben sich momentan mehrere Zimmer und das Zimmer der Thüringer Helene ist nicht dabei.

Aber wie das so ist, jedes Jahr verschwinden auf unbeschreibliche Weise Zimmerschlüssel. Die Jungen, die ihren vermissten, fanden ihn im Bett in eine Decke gewickelt. Sicher wollte der Schlüssel endlich mal ausschlafen. Die Mädchen, die ihren verbummelt haben, haben die Suche irgendwann aufgegeben und Dank Paules Cleverness konnten sie trotzdem in ihre Betten huschen.

Sicher habt ihr gestern den Bericht zum Teamspiel vermisst. Das musste wegen des sintflutartigen Regens ausfallen. Dafür ging es heute Nachmittag am Strand damit weiter bevor sich wieder einige zum Stadtbummel begeben konnten.

Jedes Teammitglied (oder heißt das jetzt …mitglied*in?) bekam am Rücken eine Klammer befestigt. Innerhalb von 10 Minuten sollten jetzt die Teams versuchen so viele Klammern der anderen Teams zu ergattern wie möglich und die eigenen dabei nicht zu verlieren. Das hättet ihr sehen sollen.  Da flitzten sogar die, die sich sonst möglichst keinen Zentimeter von ihren Decken oder Betten entfernen wollten. Nur so eine richtige Taktik hatten sie nicht. Manchmal hilft Nachdenken mehr als schnelle Füße haben. Sieger war Team Blauschmitti.

Jetzt verschwinde ich aber für heute in meinem Bett. Morgen geht es sportlich weiter und ich muss mich dringend ausruhen.

 

Jó aludni.

 

Euer Otto

 

  1. Bevor ich es vergesse. Natürlich versuchen wir auch den einen oder anderen Streich. Otti zum Beispiel ist es gelungen, in der vergangenen Nacht alle Türklinken mit Zahnpasta zu versehen. Nicht sehr innovativ, aber doch fast geglückt. Nur hat sie vergessen die eigene Klinke auch zu schmücken. Und ich soll ihr jetzt meine Zahnpasta überlassen.

Aber es gab auch einen völlig missglückten Versuch. Die großen Jungs wollten die Verzieher*innen erschrecken und ihren einen Kumpel necken, indem sie ihren Kumpel nachts mit seiner Matratze aus dem Bett holen und vor die Tür von den Verzieher*innen legen wollten. Ich vermute mal, er hat immer zu laut geatmet. Also stellten sich die drei Freunde ihre Wecker auf 3 Uhr, um ans Werk zu schreiten. Leider wurde Nummer 4 vom Geklingel der Wecker wach.

PS 2:

Fotos vom Tagesgeschehen könnt ihr immer am folgenden Tag bei facebook vom Kinderzentrum Ottokar sehen. 

Olümpia? Ditt können wir bessa!

Juten Abend, liebe Zurückjebliebene!

Da wir es heute mal wieda janz sportlich haben krachen lassen, übernimmt wieder euer Kumpel olle Gottlieb ditt Tippen von olle Otto. Otto is nämlich eher so een jeistiger Tüp, een richtija Fillosof oda so. Jibts ja sojar een Buch mit ditt schwierije Wort im Titel. Icke bin ja eher so sprachlich besonders jeschickt und natürlich sehr sportiv unterwegs, da kann icke janz jut mich mit meinem Fränd Dschinni messen, der is ja ooch eher fürs Praktische jeeignet.

Nun aba zum Sport: Die Verziehers hatten heute früh ihre Glubschers kaum uff, da kamen sie bei der janzen Sonne uff die Idee, uns ohne Umwege direkt nach dem Frühstück uff den Sportplatz loszuwerden. Hat ooch bei fast allen jut jeklappt. Der Rest jing baden. Die meesten Jungs hatten sich für ditt Fußballturnier anjemeldet und ein janzer Fänninnen-Kreis dackelte fröhlich hinterher. Dennoch muss icke sajen, datt die Stimmung insjesamt hätte besser sein können: Fänjesänge und Koreokrafien kennen die wohl nach dem janzen Corona-Quatsch alle nich mehr. Dafür jing es auf dem Fußballplatz umso angajierter zu. Die vier Tiems Wilde Kerle, Tiem Olympia, Wölfe und Die Brasilianer (nach dem verletzungsbedingten Pausieren eines Bärliner erjänzt um eene spontane bärlinische Brasilianerin) kämpften fair unter den Argusoogen von Sani-Schwester Agnes, die glücklicherweise keene schwerwiejenden Valetzungen zu behandeln hatten. Die Verziehers hatten vorsorglich eene besonders langbeenige Bärlinerin vom Turnier ausjeschlossen, die sich jern mal ditt Knie mallediert. Am Ende stand ein klarer Jewinner fest: Die Wölfe konnten alle Spiele jewinnen und verwiesen damit die Wilden Kerle uff Platz zwo, obwohl diese in ihrem letzten Spiel ein beachtliches 7 zu 1 fabrizierten. Respekt ooch für diese Leistung und natürlich jenerell für alle Kicker und die Kickerin, gerade für die versehentlich Umjerempelten, die trotzdem enjagiert weeter dem Ball hinterherrannten.

Nachdem der Siejer beim Fußballturnier feststand, hieß es für die meisten von uns warten. Die janz verausgabten und – so ehrlich wollen wir sein – stinkenden Jungs durften zwar zum Duschen, aba der Rest vablieb beim Sportplatz, um uff alle anderen zu warten. Zwei Jungs nutzen diese eijentliche Sportpause für eene sehr alte Sporttradition, das Boxen, obwohl sie eher unterschiedlichen Jewichtsklassen anjehörten. Verzieher Thommy konnte aba schnell wieder die Einhaltung der Olympischen Rejeln jarantieren. Gut so.

Als wir wieda alle beisammen hatten, jing es dann zu meener Lieblingssportart am Balaton: Langos-Wettessen. Totti, Schwester Agnes, Ottilie und icke führten unsere jeweilijen Friends zu unseren Lieblingsbuden. Nur Totti muss noch etwas bei der Auswahl üben, da stand die halbe Belegschaft wieder hungrig auf und jing noch woanders Langos essen – natürlich an meener Lieblingsbude, denn als erfahrener Balatoner weeß icke natürlich wo's hier lecker is. Hehe.

Wenn ihr jetze denkt, dass wir nun unsere dicken Bäuche ausruhen konnten, weit jefehlt. Die Verziehers hatten scheinbar noch nich jenug Ruhe und Frieden mit wenijen Bois end Girrls jehabt, uff jeden Fall wurde gleich noch ditt Volleyballturnier dran jehängt. Ditt is ja ooch jedes Jahr een wichtijes Jroß-Ivent, schon alleene, weil ooch zwei Verziehas, Ines und Thommy, mitmischen. Wie wir ditt jewöhnt sind, hat meen Lieblings-Vazieha Thommy olle Ines unjespitzt in den Boden jerammt – vielleicht habe ick deshalb ditt Jefühl, dass sie jedes Jahr een paar Zentimeter kleener wird. Viel jenützt hat ditt Thommy aba nix, denn jejen een Tiem aus eenem LANGEn Bärliner und eenem etwas kürzeren und leicht kuglijen Ärfurter mit jroßer Fußballerfahrung hatte ooch er keene Chance. So jingen am Ende alle Verziehas leer aus und die Pokale bleiben schön bei uns. Kinder an die Macht, saje ick nur.

Janz abjeschlossen is ditt Volleyballturnier übrijens noch nich – ditt Spiel um Platz drei soll am Donnerstag nachjeholt werden. Morjen is dafür keene Zeit, da besuchen wir Ritters und Prünzessinnen mit dem Bus. Apropos Bus: Jekrönt wurde der Tag von eenem weiteren Tiemspiel. Da die Verziehers sich wohl für ihre kläglichen Niederlagen rächen wollten, mussten wir uns bei eener Busfahrt immer wieder uffstehn und vabeugen. Punkte jabs nicht, aber eenen sehr glücklichen kleenen Bärliner, der tatsächlich endlich mal Busfahrer sein durfte – zumindest im Innenhof unseres Ferienlagas.

So, nun muss icke noch meenen Sonnenbrand pflegen. Nach 12 Stunden Outdoor-Kommentierung bin icke heute nich nur der rasende, sondern ooch der rote Reporter. Die Verziehas ham schon jeschimpft.

Zum Abschluss einen janz besonderen Jruß an meenen vahinderten Kumpel Pippin: Lieber Pippin, du fehlst uns allen sehr, selbst Dschinni und Paule. Am meesten vermisst dich aba Verzieher Thommy, der so manche Hinterlassenschaft wegräumen darf. Eijentlich kannst du ditt ja so jut, Wasserspülung is ja für Boister noch ne recht neue Erfindung.

Es jrüßt euch mit janz kleenen Oogen und rotem Rücken,

der rasend-rote Gottlieb

PS: Janz liebe Jrüße an meine weltgrößte Fännin! Icke fänne dich volle Kanne zurück!

Von Seeeroberern, Rittern, Gänsekeulen

Jó estéd baratok és baratnök,

 

ich kann euch sagen, so müde wie heute war ich wohl nur ganz selten im Ferienlager und das geht nicht nur mir so. Aber das ist ja auch kein Wunder.

Schon früh um kurz nach 6 Uhr war ich mit Dschinni, Ottilie, Paul, Schwester Agnes und Sigi auf dem Bauernmarkt, um für die lieben Kinderlein Gesundes direkt vom Bauern zu erstehen. Naja, Ottilie hat gleich mal noch tepertö für Zuhause und vor allem für die Hüften organisiert, Schwester Agnes brauchte für ihre Mama noch eine Überraschung und erleichterte einen Imker um kleine Bärchen mit leckerem Honig. Dschinni, Paule und ich haben dann gleich noch die keine Ahnung wievielte Ladung Wasser aus dem CBA geholt. Und dann ging es zurück zum Kinderwecken.

Auf dem Plan stand heute der letzte Tagesausflug. Dachten natürlich alle, dass es bis zur Abfahrt Zeit zum Chillen gäbe. Aber weit gefehlt. Da gestern wegen des langwierigen Kampfes um den Sieg im Volleyball der Teamwettkampf ausfallen musste, wurde dieser erst einmal nachgeholt.

Die Ansage war kurz und knapp. Alle treffen sich in Badesachen am Ufer. Da mussten doch sogar die Damen, die ihre wunderschönen blassen Körper noch nie an die frische Luft oder sogar ins Wasser gelassen hatten, durch. Und ich kann euch sagen, alle hatten echt viel Spaß.

Wir haben in diesem Jahr solche aufblasbaren Bretter zum Paddeln im Stehen dabei, damit sollte ein auserwählter Paddler oder Paddlerin jedes einzelne Teammitglied einmal um die im Wasser befindlichen Verzieherinnen schippern. Ja, da zeigte sich, dass Übung den Meister macht. Zwei Teams hatten die größten und geübtesten Kapitäne ausgewählt, ein Team wurde von einem Mädchen, das irgendwie mit den beiden in Verbindung steht von Ort zu Ort bewegt und für das vierte Team opferte sich der völlig unerfahrene Erfurter Teamchef, der zwar mit einem Fußball wunderbar jonglieren kann, der aber noch nie auf diesem Brett gestanden hat.

Also Leute, das war echt ein Hingucker und teilweise konnten sich die Zuschauenden kaum noch vor Lachen auf den Beinen halten. Die schnellste Zeit hatte zwar das Team um den Schmargendorfer Blondschopf, die höchste Punktzahl in der künstlerischen Ausführung erzielte jedoch der Erfurter mit seinen Leuten und den vielen kreativen Ideen und fantastischen Figuren beim ins Wasser purzeln.

Nach der anschließenden Badezeit ging es dann zum Vorbereiten für die Fahrt nach Sümeg. Sigi öffnete den Bankschalter und versorgte alle Bedürftigen mit Bargeld. Und dann ging es zum Bus.

Der Aufstieg zur Burg war lang, steil und beschwerlich, aber selbst die inzwischen etwas fußlahmen Mädchen machten sich auf den Weg. Währenddessen organisierten Dschinni und Sigi unsere Karten für die Ritterspiele und das sich anschließende Rittermahl. Kaum war mein Kumpel Gottlieb oben in der Burg angelangt, schon beschwerte er sich über die Verschandelung der einst so schönen Burg durch unfachgemäßes Baugeschehen. Ihr müsst nämlich wissen, olle Gottlieb ist absoluter Fan von alten und toten Steinen. Aber in diesem Fall waren auch Ottilie und Schwester Agnes einer Meinung mit ihm. Und das kommt nicht allzu häufig vor.

16.30 Uhr oder besser kurz danach mit etwas Verspätung wegen der vielen Gäste, begannen im Burggarten am Fuß des Burgberges die Ritterspiele. Erst kam so ein komischer König, der nicht mal richtig winken konnte, in seiner Kutsche vorgefahren. (Ich werde mal mit ihm königliches Wedeln mit der Hand üben.)

Unterschiedliche Reitvorführungen mit wunderschönen Pferden von ganz groß bis winzig klein erfreuten uns und seine Majestät. Für uns Jungs war dabei die spanische Reiterin ein besonderes Heileit. Dann kamen wilde Reiter aus dem mongolischen Reich, die mit akrobatischen Übungen auf rasend schnellen Pferden punkteten und sich später mit einheimlichen Rittern die Kräfte maßen.

Klar, zum Schluss haben die Magyaren gewonnen. Aber wir leider nicht. Jeder, der schon irgendwann einmal meine Tagebücher der vergangenen Jahre gelesen hat, weiß, dass die Sieger der einzelnen Wettbewerbe von den Prinzessinnen Blumen bekommen und diese an die Schönsten im Publikum vergeben. Bisher ging unser Feriencamp noch nie leer aus. Dieses Jahr, oh welch ein Schreck, kam kein einziges Mädchen von uns in den Genuss der Aufmerksamkeit der feschen Ritter. Woran das wohl lag? Hat der Glanz unserer Schönheiten zu sehr geblendet oder waren einfach viel zu viele Schöne zur Wahl? Ich kann diese Frage nicht beantworten und für Spekulationen bin ich gerade viel zu müde.

Mit den Ritterkämpfen war der Tag aber noch nicht zu Ende. Ritteressen im großen Weinkeller wartete auf uns. Leckere Suppe und dann Gänsekeulen, Backkartoffeln, Salat, irgendsowas Komisches aus Mais und zum Schluss noch warmer Kirschkuchen wollten von uns verzehrt werden. Der Gänsekeulenverschlingungsrekord vom vergangenen Jahr wurde allerdings nicht gebrochen.

Vollgefuttert bis oben hin ging es dann wieder in den Bus. Die Fahrt zurück war ausgesprochen ruhig, kein Gesang, kein Streit, nix, aber viele schlafende Kinderlein. Drei von ihnen wurden nach der Ankunft ins Haus getragen und in ihre Betten gelegt. Die werden sich sicher wundern, wie sie dorthin gelangt sind.

Inzwischen ist fast in allen Zimmern Ruhe eingekehrt. Alle sind müde und ich kann nur sagen:“ Én nagyon álmos és farad vagyok“

 

Bis morgen.

Euer müder Otto 

Vom Ausschlaftag, der ins Wasser fiel

Guten Abend ihr lieben Hinter- bzw. Zurückgebliebenen,

 

bald werden wir uns wiedersehen und vermutlich weil unsere Abreise immer näher rückt, weinte heute schon am frühen Morgen der Himmel. Also das richtige Wetter für einen Ausschlaftag, an dem sogar die größten Schlafmützinnen pünktlich aufstanden. Nur sehr wenige der Langbeinigen nutzten die Möglichkeit zum Ausschlafen wirklich aus. Ist ja nix Neues. Das ist wohl schon in jedem Jahr so gewesen.

Noch gestern Abend verkündeten einige der alten Knaben, heute früh um 6 Uhr joggen zu wollen. Ottilie handelte sie auf 7 Uhr rauf, weil sie unbedingt die durchtrainierten Jungs anfeuern wollte. Jedoch war sie die Einzige, die vor dem Haus erschien. Die Motivation der Jungen, die mit Langos und Pizza angefutterten Gramm abtrainieren zu wollen war mit dem Schlaf gegen Null gegangen. So erspähte Ottilie nur Dschinni, der nicht im Schweiße seines Angesichts, sondern vom Regen durchnässt frisches Brot anlieferte.

Nun könnte man oder frau ja meinen, dass ein Tag mit Regen und immer wieder Regen auf die Gemüter gehen könnte. Doch wir ließen uns die Laune nicht verderben. Tischtennis, BAO BAO, Basteln, chillen, jeder und jede hatte was zu tun.

Beim ersten Aufklaren standen die Massen am Bankschalter Sigi und wollten Geld abheben und tauschen. Die Tauschangebote 5€ gegen zum Beispiel 1x Maoam oder einen Stift, brachten die Kinderchen ziemlich aus dem Konzept. Wir einigten uns dann darauf, dass die Euro in Forint gewechselt werden. 😊 Binnen kürzester Zeit waren die Verzieher*innen fast ohne zu behütende Kinderlein im Ferienlager und konnten sich den einen oder anderen neuen Plan ausdenken.

Während Dschinni fleißig Stullen schmierte und Möhren putzte, bastelte Totti mit einer kleinen Hiergebliebenen weiter an den Geschenken für die vielen fleißigen Küchenkräft*innen.

In der verregneten Mittagspause gab es dann die Versteigerung der ungezählten Fundstücke wie Handtücher, Badeanzüge und -hosen, Socken und Schlüppis und und und. Ich glaube, einige Kinder hatten inzwischen den ganzen Kofferinhalt als Schnitzeljagd auf dem Gelände verteilt. Und das trifft nicht nur auf unsere Jüngsten zu. Die ganz Großen oder auch Ältesten hatten auch so manch ein Wäschestück verloren. Der älteste Junge aus Erfurt holte ganz heimlich nach der Versteigerung seinen Schlüppi ab.

Dschinni war währenddessen mit Hartmut und Subbi zum Melonenfeld gedüst, um die kleinen lieblichen 17kg Melonen für das Wettessen zu holen. Sein fliegender Teppich konnte die Massen kaum vom Feld zum Balaton transportieren, noch dazu wo er einen Umweg zu Hartmuts Bus fliegen musste, um die 52 kg Melone Wegverpflegung für unseren Busfahrer Hartmut abzuladen.

Aufgrund des Regens und des starken kalten Windes wurde der Wettbewerb auf morgen Vormittag verschoben.

Der Nachmittag verging dann mit Tischtennis, Basteln, Streifenhörnchen und Lekvar und dem von einer Profiline aus Berlin geleiteten Badmintonturnier. Auch die Wettkämpfe im BAO BAO sind abgeschlossen. Die Sieger*innen werden aber erst am Samstag bekannt gegeben.

Nach dem Abendessen war dann wieder Zeit für den Teamwettbewerb. Die Verzieher*innen wissen, dass am Montag in Berlin die Schule wieder beginnt, deshalb wollten sie uns ganz langsam und spielerisch auf den Deutschunterricht vorbereiten. Jedes Team erhielt 13 Buchstaben (fährnishalber alle die gleichen oder heißt es dieselben?) und sollte so viele Wörter wie möglich damit legen. Also alle möglichen Varianten. Das Ergebnis war erstaunlich, von 44 Wörtern bis 100 Wörter haben die Teams geschafft. ABER, jetzt ging zwischen meinen Kumpels und Kumpelinen der Streit los. Ottilie ließ alle Wörter auch im Plural gelten, Gottlieb argumentierte, dass das ja keine eigenen Wörter seien, weil sie im Wortstamm gleich wären. Bin gespannt, wie die Verzieher*innen dieses Problem lösen werden.

Und dann hat mein Kumpel Gottlieb heute seine dichterische Ader entdeckt. Normalerweise liest Sigi den kleinen Jungs jeden Abend Gute Nacht Geschichten von Tafiti dem Erdmännchen und seinem Freund Pinsel, dem Pinselohrschwein, vor. Nun war sie heute Abend aber mit Paule und Subbi unterwegs und Gottlieb machte aus der Not eine Tugend und erzählte eine Fantasiegeschichte mit den Lieblingswörtern der Knaben, in der dann ein kleiner Elefant, ein Auto, die Welt, ein Schiff und eine Popowurst eine wesentliche Rolle spielten. Da hätte ich echt schon sehr gern gelauscht. Vielleicht erscheint die Geschichte ja mal als Kinderbuch mit Illustrationen von Totti und erhält einen Literaturnobelpreis.

Das soll es für heute gewesen sein. Ich mache mich jetzt mal auf in mein Bett. Der Ausschlaftag hat ja auch für mich nicht stattgefunden.

 

Jó ésterkat és jó aludni

Euer Otto   

Von Melonenbäuchlein und anderen Ereignissen

Kedves szülök, nagyszülök, baratok és baratnök,

 

der letzte Abend im Feriencamp ist angebrochen und unten im Aquarium hobelt der Bär, sprich, der weltbeste DJ Lockie legt für uns und die ungarischen Kinder und Jugendlichen auf. Die Stimmung ist fantastisch und ich versuche schnell in einer Tanzpause, mir stehen nämlich die Schweißperlen auf der Stirn und das kommt bei den Mädels bestimmt nicht gut an, den Tagesbericht zu schreiben.

Heute Morgen weckte uns Sonnenschein pur. Zu dieser Zeit war unser Dschinni schon wieder zurück von seiner ersten Futterbeschaffungstour. Der Ärmste kommt kaum zum Schlafen und wird froh sein, wenn er endlich mal länger in seinem neuen Domizil verbringen kann.

Ein Blick an den Himmel und es war klar, das Melonenwettessen kann stattfinden. Leider haben die Großen gekniffen und meine Kumpels Paule, Gottlieb und Totti waren auch von der Bildfläche verschwunden. Sie unterstützten Dschinni bei einer weiteren Einkaufstour und brachten auch die eine oder andere Leckerei für Zuhause mit.

Nur Ottilie machte sich kampfbereit. Schwester Agnes hatte eine wichtigere Aufgabe als Melonenessen, sie war für die großen Wasserbäuche zuständig.

Die Kleinen und einige Mittelgroße ließen sich aber nicht vom Desinteresse der anderen aufhalten. Pünktlich um 10 Uhr startete der Wettbewerb. Innerhalb von 45 Minuten vertilgten die 15 kleinen Geister 34 kg Melone. Sieger bei den Jüngsten war ein Knäbelein, der manchmal im Lied nach Lodz fahren soll und die Fußstapfen seines großen Bruders trat. Bei den Mittelgroßen gewann ein Thüringer Knabe, in dessen Wohnort scheinbar immer ein Licht an ist.

Die dicken Bäuche und Saftschnuten wurden anschließend im Balaton gereinigt.

Und wie es so ist am vorletzten Tag, die Zeit verrinnt viel zu schnell. Plötzlich war schon wieder Mittagszeit, Dschinni hatte leckere Stullen vorbereitet und selbstverständlich frisches Obst und Gemüse bereitgestellt.

In der anschließenden Mittagspause wurden die Koffer vorgepackt. Manch einer/eine staunte, was so alles wieder auftauchte. Totti und Gottlieb kümmerten sich aufopferungsvoll um die Jüngsten, so dass um 14.30 Uhr alle mehr oder weniger fertig waren.

Vielleicht erinnert ihr euch an die ausgefallene Rutschpartie nach dem Gewitter. Die wurde heute Nachmittag nachgeholt. Endlich war die Stromversorgung der Rutschen wieder in Ordnung gebracht. Gottlieb, Schwester Agnes und alle Türschildhelden marschierten also zum Strand und mussten dort feststellen, dass erst ab 10jährige rutschen durften. Doch die Kleinen trösteten sich mit einem Eis und schauten begeistert den Älteren zu. Alle anderen bevölkerten den Strand und genossen den noch immer warmen Balaton. Otti bastelte mit allen Interessierten und die ganz Verfressenen standen bereits eine halbe Stunde vor Beginn der Mokos- und Lekvarzeit an Sigis Tisch.

Dschinni allerdings hatte keine Ruhepause. Er begann schon die Kisten für die Rückreise zu packen. Wirklich unermüdlich im Einsatz der unsichtbare Held.

Nachdem 3 kg Weißbrot mit Streifenhörnchen, Mokos, sargabaracklekvar und szilvalekvar verputzt waren ging es an die Körper Verschönerung.  Glitzertattoos als Erinnerung an schöne Ferientage. Die Zeit reichte nicht, um alle Wünsche zu erfüllen. Darum malert Sigi morgen gemeinsam mit ihrer Assistentin, die einen inzwischen weltberühmten Namen hat, weiter auf gebräunten und auch alabasterfarbenen Körperteilen.

Jetzt mache ich Schluss, die Stimmung auf der Party ist so super, ich will nicht allzu viel verpassen.

Bis morgen.

 

Der wild tanzende Otto

 

PS.: Ich muss doch noch was ergänzen. Nur damit ihr alle wisst, dass ihr richtig stolz auf uns sein könnt.

Seit Dienstag ist hier mit uns eine Gruppe ungarischer Mädchen und Jungen, die verschiedenste Handikaps haben und Schwimmen trainieren. Für uns eine ganz normale Sache. Wir haben gemeinsam Tischtennis gespielt und auch heute bei unserer Party feiern sie mit uns gemeinsam. Allerdings scheinen die Betreuer*innen das gar nicht so zu kennen. Sie bedankten sich für den freundlichen und  unvoreingenommenen Umgang miteinander und überreichten Sigi 2 wunderschöne Bilder, die die Kinder gemalt haben.

 

Aber jetzt muss ich wirklich los. Sonst verpasse ich noch den Rest.

Euer Otto 

Das war es dann wieder

Liebe Elternteile,

nun ist es bald mit eurer häuslichen Ruhe vorbei und eure Lieblinge strapazieren eure Nerven.

Ja, der letzte Tag ist gekommen und die Kinder sind pünktlich abgefahren. Aber der Reihe nach.

Gestern Abend nach der super Party gab es auf dem Flur ein furchtbares Geheule und Geschluchze. Die Großen lagen sich reihenweise in den Armen und trösteten sich. War schon komisch anzusehen und die Kleinen machten sich echt Sorgen.

Bis zum Aufstehen war der Kummer ob der kommenden Trennung vorerst vorbei. Allerdings verteilten die Verzieher*innen unter dem Beifall der Kurzbeinigen beim Frühstück vorsorglich für die Heimreise Taschentücher an die Großen.

Diese konnten sie dann gut für die Vorbereitung des Coronatests gebrauchen. Wie ihr ja vermutlich gelesen und gehört habt, brauchen ja alle Nichtgeimpften bei der Einreise einen solchen und da reichen unsere Schnelltests nicht aus. Vielleicht hattet ihr ja die Hoffnung, unser Aufenthalt könnte verlängert werden. Aber nee, Bei den Ottokars ist alles bestens organisiert und vorbereitet. Schwester Agnes, als qualifizierte medizinische Fachkraft, übernahm das in der Nasebohren. Aus Berlin hatten wir die Bescheinigungen gut vorbereitet per Mail bekommen.

Übrigens fragt meine Oma in solchen Fällen immer, wie wir das ohne all die Technik machen würden. In ihrer Jugend…… Den Rest könnt ihr euch bestimmt denken.

Nachdem wir alle negativ waren, ging es erst einmal in die Stadt zum Besorgen von Wegzehrung wie Gummibärchen, Schokolade, Limo,……für die Heimfahrt. Gesunde Sachen wurden wohl eher nicht gekauft.

Und dann kam das ultimativ letzte Mittagsmahl. Dschinni hat herangeschafft was gebraucht wurde. Vor dem Aufstehen war er bei den Bäuerlein und hat unser Lieblingsgemüse geerntet. Auch ganz frisches Brot hat er für uns organisiert. Heute gleich mal 10 Stück, musste ja auch noch etwas für das Frühstück morgen bleiben.

Ab 13 Uhr ging es dann an den Strand. Bei 31 Grad entschied sich dann die Mehrheit doch für Badekleidung. Nur die großen Mädchen, vor allem die aus Thüringen, bereiteten sich schon mal auf die niedrigen Temperaturen Zuhause vor, indem sie nach dem Zwiebelprinzip viele Schichten übereinander trugen.

Bei der sich anschließenden Siegerehrung gab es viele Urkunden und Preise. Es fällt mir schwer, hier alle einzeln aufzuzählen. Die Berliner*innen waren nicht nur wegen ihrer größeren Anzahl häufiger unter den Siegern als die Thüringer*innen. Es gab auch einen Sonderpreis für die kreativste und unterhaltsamste Darbietung während der Teamwettbewerbe für unseren Sportsfreund aus Erfurt. Die Bewohner des Saustalls des Jahres kamen in diesem Jahr aus Berlin und Sonneberg. Die Jungs durften deshalb ein wenig Ordnung machen üben als Belohnung. Die Puppenstube des Jahres hatte in diesem Jahr ebenfalls männliche Bewohner aus Wandlitz, Berlin und Thüringen. Vielleicht schaut ihr einfach mal in die Koffer eurer Kinder und entdeckt dabei die eine oder andere Urkunde und auf Facebook gibt es auch Sieger*innenbilder.

Die restliche Zeit bis zum Abend verbrachten wir am und im Wasser. Körper wurden weiter mit Glitzertatoos verschönert und es gab ein letztes Mal Streifenhörnchen und lekvar.

Dschinni hatte alles bestens geplant. Die Vorräte reichten ganz genau und es müssen keine Lebensmittel weggeworfen werden.

Er hat insgesamt 1158 Liter Wasser mit und ohne Sprudelblasen, mindestens 105 kg Brot, 250 kg Gemüse, 16 Gläser Streifenhörnchen und Mokusch, 16 Gläser lekvar, 180 Becher Jokurt, 16 kg Butter, 25 kg Salami, ungezählte Virsli, 100 kg Obst (ohne Melone) 32 kg Käse und Frischkäse und und und herbeigeschafft.

Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie müde und erschöpft Dschinni davon ist. Er freut sich riesig auf sein neues Zuhause. Doch bevor er sich in sein Blechkasztel zurückziehen kann, muss noch alles auf – und weggeräumt werden. Auch die liegengebliebenen Klamotten jeglicher Art und Größe.

Vor dem Abendessen wurden dann sämtliche Koffer im Bus eingeladen und nachdem Essen hieß es nur noch „Alle noch mal pullern gehen! Und dann geht es zum Bus.“

Nach einigem Hin und Her im Bus, komischerweise reichten plötzlich die 61 Plätze im Bus nicht für die 52 Heimreisenden. Irgendwie löste sich dann dies Problem und der Bus startete.

Inzwischen habe ich erfahren, dass die Kinder um 22.12 Uhr Österreich erreicht haben, nachdem sie an der Grenze eine halbe Stunde im Stau gesteckt haben.

Siekommen also immer näher und ich hoffe, dass die Staus nicht Überhand nehmen.

Ich werde jetzt auch mal packen. Morgen früh geht es erst einmal zum Flughafen in Budapest, Subbi fliegt zurück. Ich fahre dann mit meinem Kumpel Paul und Sigi zurück nach Thüringen. Dschinni nehmen wir auch mit.

 

Ich wünsche euch einen schönen Abend und morgen noch ein ruhiges Frühstück.

 

Euer Otto 

Kreativer Rückfahrtsbericht

Hey Leude,

hier is olle Gottlieb mit dem Rückfahrtbericht. Ick mache es kurz: Is eijentlich nix passiert. Otto hatte euch schon dem Stau an der Jrenze von Slowenien nach Österreich berichtet, mehr Spannung brachte die Rückfahrt dann nicht mehr. Der jrößte Teil von uns verschlief seelenruhig die Grenze nach Deutschland, Testzertifikate wollte da keener von uns haben – vielleicht lag es aber ooch daran, dass bereits een anderer jroßer Bus als Stichprobe jezogen wurde.

Danach jing es janz schnell: Coburg um 7 Uhr, Frühstück im Bus, Erfurt um 9 Uhr erreicht – alle Elternteile und andere Zurückjebliebenen vor Ort und erstaunlich froh uns alle wiederzusehen.

 

Da icke aba noch een wenig Lust habe zu tippen und Otto euch vor drei Tagen meene dischterische Ader vakündet hat, will icke noch die Jeschichte vom kleenen Elefanten erjänzen. Zuvor muss icke Ottos Uffzählung der vorjejebenen Wörter noch etwas korrigieren: Elefant, Auto, die Welt, Popowurst und KARTOFFEL – keen Schiff, Otto, auch wenn sojar zwee drin vorkommen.

Dann ma los:

Es war eenmal een kleener Elefant, der lebte in Afrika, südlich der jroßen Sahara-Wüste. Weil der kleene Elefant imma viele leckere Kartoffeln aß, wurde er bald een jroßer Elefant. Und da der jroße Elefant sehr unternehmungslustig war, beschloss er eine Reise um die janze Welt anzutreten. Eenes Tages vaabschiedete er sich von seener Familie mit einem lauten Törööö und zuckelte Richtung Norden. Er durchwanderte die jroße Wüste und kam an eene Küste. Als er das Meer erblickte, stellte er fest, dass er dieses wohl nicht durchschwimmen kann – obwohl Elefanten sehr jute Schwimmer sind – und zuckelte weeta zu eenem Hafen. Dort lief er zu eenem jroßen Schiff. Der Kapitän erklärte sich jerne bereit ihn mitzunehmen, aber der Elefant brauche een Fahrschein. Woher sollte der Eelefant aba ditt Jeld dafür nehmen? So einigten sich beide, dass der Elefant schwere Dinge beispielsweise kaputte Autos mit ein- und ausladen würde und dafür im Jejenzug eene Kabine bekommt. Und los ging es. Leider war kurz nach dem Ausloofen vom Schiff een schwerer Sturm. Und der Elefant, der ja an Land zu Hause ist, wurde schwer seekrank und bekam schrecklichen Durchfall. Sein janzet Quartier hatte er mit Popowurst einjesaut als der Sturm vorüber war, so dass der Kapitän schweren Herzens entschied, ihn in Spanien an Land zu setzen und nicht weiter mitzunehmen.

Aba davon ließ sich der jroße Elefant nicht vaärgern. Er wanderte durch Spanien, Frankreich, die Schweiz und Deutschland und kam eenes Tages sojar bis nach Berlin. Das erregte viel Aufsehen und so wurde er eines Tages einjefangen und landete im Bärliner Tierpark bei den anderen afrikanischen Elefanten. Erstaunt stellte der Elefant fest, dass die Zoo-Elefanten jar nicht wussten, wo Afrika liegt und sie beschlossen jemeinsam eines Nachts abzuhauen. Jesagt, jetan und ab nach Süden. Sie liefen an Erfurt und Coburg vorbei, überquerten die Alpen in Österreich und machten eenen Kurzurlaub am Balaton bei den freundlichen Balaton-Seekühen. Von dort jing es durch Slowenien nach Italien, immer weiter nach Süden bis nach Sizilien und dort bestiejen sie eenen Kartoffeltransporter, der sie janz ohne Sturm und Popowurst wieda nach Afrika brachte. Nur die Kartoffeln waren nach der Überfahrt erstaunlicherweise vaschwunden.

Die Herde wohljenährter Elefanten machte sich uff durch die Sahara und als sie endlich die Steppen erreichten, trafen sie schon bald die Familie unseres Elefanten. Das jab ein lautes Töröööö. Denn so schön es ist, die Welt zu erkunden, is es doch immer wieda schön nach Hause und zu seiner Familie zu kommen.

 

ENDE

 

Ick hoffe, dass euch die Jeschichte ooch jut jefällt.

Jenießt den restlichen Tach mit euren Jroßen und Kleenen.

 

Euer Gottlieb